Digitalstrom_Haus

digitalSTROM: SmartHome als Nachrüstkit

Das Buzzwort SmartHome schwirrt schon etliche Jahre durch die Medien. Ich kann mich noch erinnern, als der rosa Riese vor etwa 10 Jahren dieses Feld besetze. Inzwischen kommt das Thema langsam in der Masse an, was sicherlich damit zu tun hat, dass die Lösungen erschwinglicher werden. Die digitalSTROM (Aizo Group AG) stellte ihre Produktreihe auf der Preview vor. Eine SmartHome-Lösung im Nachrüstkit.

Notiz: Die Aizo Group hat mir die Reisekosten zur Preview erstattet.

SmartHome-Lösung im Nachrüstkit

SmartHome ist ein schönes Buzzword. Was mein Interesse an digitalSTROM steigerte, ist die Tatsache, dass es keine baulichen Veränderungen gibt. Die intelligenten Klemmen, welche verschiedenste Aufgaben erledigen können, werden hinter den Steckdosen / Lichtschaltern angebracht. Der Server ist in einem Sicherungsgehäuse untergebracht.
Die Lösung ist (ähnlich wie im KFZ-Bereich auch), auf die Infrastruktur des Kunden zu setzen. Hausbesitzer sind nicht genötigt, die Wände aufzureißen und der Einsatz in Mietwohnungen findet bereits statt.

Installiert wird u.a. der Server im Sicherungskasten. Bild: digitalSTROM
Installiert wird u.a. der Server im Sicherungskasten. Bild: digitalSTROM

Umfangreiches System mit viel Nerd-Potential

digitalSTROM hat ein System geschaffen, was in der Tat einen Eindruck hinterlassen hat. Die Tastschalter können mehrfach belegt werden. Die Klemmen, die hinter die Schalter/Dosen gebaut werden, sind unwesentlich größer als eine Lüsterklemme. Allerdings kann das kleine Stück Technik mit einem integrierten Hochvolt-Chip (und ich habe keine Ahnung, was das ist) kann Strom schalten, dimmen oder messen, kleine Programme ablaufen lassen, Daten speichern und kommunizieren. Ich kann der Klingel z.B. sagen, dass sie nicht klingeln soll, sondern ein bestimmtes Programm im Haus abspielt (in jedem Raum blinken die Lampen). Ich kann Schaltgruppen konfigurieren, wie ich es für sinnig halte und bei Bedarf einfach ändern. Und wer mag, kann die ganzen Befehle über Siri steuern.

Daten aus dem Netz mit einbinden

Das System kann ebenfalls mit Daten aus dem Netz angereichert werden. Wetter wäre da so ein Thema. Das System ist in der Lage, die Jalousien runterzufahren. Bei Sonnenaufgang. Spätestens aber um 7:30 Uhr. Die Daten des Sonnenaufgangs werden sich im Netz abgeholt. Selbst dies ist ja noch eine einfache Konfiguration. Jeder der im Besitz einer Sonos ist, wird aber sicher wissen: Es steigert durchaus den Komfort. Oder wie wäre es, wenn an das System eine Hagelwarnung gesendet wird und alle Jalousien hochfahren? (sofern es nicht Tennisballgroße Kugeln sind wie am Wochenende rund um Hannover)

Dort dürfte es sicherlich noch spannende oder weniger spannende Möglichkeiten geben.

Steuerung über Apps

Durch die Ansteuerung über das Netz sind natürlich viele weitere Steuerungen möglich. Heizung anmachen, wenn man vom Flughafen kommt. Garagentor öffnen über das iPhone. Über die App kann man aber auch den verbrauchten Strom messen, das Licht dimmen und sich in den Weiten des Konfigurators verirren.

Komfortsteigerung ohne Nachfragen

Wie schon erwähnt, wer andere Geräte im Haus hat, die er z.B. über das Smartphone ansteuern kann, wird den Komfort nach wenigen Tagen zu schätzen wissen. Eine Applikation von digitalSTROM, die ich euch vorstellen möchte, heißt „Haus verlassen“. Auf Tastendruck oder über die App geschehen dann verschiedenste Dinge, die man konfigurieren kann. Es geht überall im Haus das Licht aus, die Geräte werden ausgeschaltet. Wer möchte, lässt im Flur das Licht an – wegen der Einbrecher. Dafür gibt es allerdings auch intelligentere Lösungen. Es gibt eine Zeitschaltapplikation, die genau diesen Sicherheitsaspekt abdeckt – Server gone wild bei willkürlichem an und ausschalten der Lichter, wenn man so möchte.

So ein Highvolt-Chip ist nicht sonderlich groß
So ein Highvolt-Chip ist nicht sonderlich groß

Sicherheitsszenarien

Neben dem üblichen Licht an, Licht aus-Spielereien gibt es inzwischen aber auch Applikationen, die wirklich sinnvoll sind. Man kann in das System z.B. Rauchmelder integrieren, um im Falle eines Falles nicht nur akustische, sondern auch visuelle Signale zu haben. Oder bestimmte Abläufe zu automatisieren, wie z.B. das Hochfahren der Jalousien. Es können im System Notrufnummern hinterlegt werden, die bei einem Auslösen informiert werden.
Ein ähnliches Verhalten legt der „Panik“-Schalter an den Tag. Überall im Haus geht durch die Betätigung das Licht an und es werden vom System hinterlegten Rufnummern verständigt.

Abschließendes

Ich muss zugeben, digitalSTROM präsentiert sich ziemlich attraktiv. Hausbesitzern dürfte dies in allen Belangen eine interessante Lösung sein, da es frei skalierbar, portable und nachrüstbar ist. Wenn ich eine Außensteckdose ans System anbinde, kann sogar der Rasen pünktlich gesprengt werden. Bei 7-8 Zimmer liegt man etwa bei 8-9000 Euro. Wer dies nur partiell nutzen möchte oder das Budget kleiner ist, der kann klein anfangen. Wer dies in einer Mietwohnung haben möchte, zahlt vermutlich wegen der Anzahl der Dosen weniger – kann aber beim Auszug sein System auch mitnehmen. Kein unwesentlicher Aspekt, weil man als Mieter nicht bindend investiert.

Ich muss zugeben, das System hat durchaus überzeugt. Wir haben zumindest schon darüber mal gesprochen, was man im Haus wohl „mal“ damit versorgen könnte. Die Tatsache, dass ich nicht gezwungen bin, das komplette Haus auf einen Schlag zu vernetzen, wird sicherlich nicht nur bei uns ein Argument sein. Wenn ihr auf der IFA seid, schaut euch das System mal an. Für Techie herrscht allerdings Suchtgefahr.

PS: Einer meiner Favoriten: Bewegungsmelder in der Steckdose, um das Licht im Raum anzumachen. Nicht besonders „smart“ aber praktisch.

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