Fujitsu Lifebook U722

Ultrabook: Fujitsu Lifebook U772 getestet

Ultrabooks sind ja nun stark im Kommen. Die dünnen Teile sind auch recht praktisch, denn sie haben ein sehr angenehmes Gewicht. Je nach Modell pendelt es bei 1-1,5kg – aber für Aufmerksamkeit sorgt die Geräteklasse durch ihre Beschaffenheit bzw. Bauhöhe. Nachdem ich mit auf der CeBIT schon das Asus X31 angesehen hatte, habe ich mir nun das Fujitsu U772 14 Tage angeschaut. Ein „Business“-Ultrabook.

Fujitsu Lifebook U722
Die Lady in rot 😉

Fujitsu kennt man ja seit langer Zeit. Vielen dürfte der Name irgendwann mal als Office-PC entgegen gekommen sein (Fujitsu Siemens). Daher ist für mich irgendwie „grau-vergilbtes Plastik“ hängen geblieben. Kein Traum für den Markenbotschafter aber Grund für mich, mal zu schauen, was sich im Laufe der Jahre getan hat.

Das Fujitsu U772 kommt mit Ivy Bridge CPUs daher (i5-3317U – 2x 1,7-2,6 GHz), 4GB Ram und 500 GB HDD + 32 SSD-Cache auf dem ein Windows 7 Professional schufftet. Das matte 14-Zoll Display bietet mit 1366 x 768 Pixeln eine solide Bestaunungsfläche. HDMI, USB 3.0 sowie Lan-Port (über Adapter) runden das Ultrabook ab.

Fujitsu Lifebook U722
HDMI, Lan-Port, 2x USB 3.0

Festplatten-Hybrid

Die Zwischenlösung des Festplatten-Hybrids finde ich käse. Das Gerät kostet 1100-1200 Euro und ich höre die Festplatte arbeiten. Es nervt und es ist scheinbar auch die Komponente, die an der Geschwindigkeit zerrt. Es gibt auch eine Bauvariante nur auf SSD setzt, diese ist zu bevorzugen. Die Kombination aus Flash und Festplatte (5400 Umdrehungen) ist für mich keine Lösung. Nicht zuletzt dadurch, dass die Festplatte sich akustisch bereits bemerkbar machte.

Tastatur gewöhnungsbedürftig

Das Keyboard ist gewöhnungsbedürftig. Der Tastendruck ist ok, aber die Tastenhöhe ist etwas niedriger als ich es vom MBP gewohnt bin. Ich habe einen halben Tag gebraucht, um eine passable Tastengeschwindigkeit zu erreichen. Es ist anfangs etwas befremdlich. Was mich allerdings störte, dass das Keyboard sich in der Mitte durchbog. Insgesamt ist es aber ok und die Tippgeschwindigkeit pendelt sich nach 1,5 Tagen wieder ein.

Fujitsu Lifebook U722 Tastatur
Die Tastatur erfordert eine Eingewöhnungszeit

Bratpfanne ohne Teflon

Was mich entscheidend störte, ist die Tatsache, dass das Gerät unter Volllast in der oberen linken Ecke sehr heiß wird. Und mit sehr heiß meine ich kurz vor Spiegelei-Brattemperatur. Ein Konstruktionsfehler? Jedenfalls ein Nogo. Dazu kommt, dass unter Last der Lüfter einsetzt – der Lüfter pfeift leider. Was im Garten sitzen nicht wirklich attraktiver macht, auch wenn man endlich wieder was sieht. Es führt bei warmen Temperaturen nicht unbedingt zu einer besseren Stimmung bei. Während ich beim Keyboard noch sagen kann, „es gefällt mir nicht, aber es ist akzeptabel, weil ich nicht pingelig sein will“, kann ich das Pfeifen nicht tolerieren.

Fujitsu Lifebook U722 Höhe
Das Fujitsu Lifebook U722 ist so hoch wie ein Würfelzucker

Display

Es gibt aber nicht nur schlechte Dinge zu entdecken. Das Display sticht hervor. Es ist matt. Ich hatte im Laufe der Jahre fast vergessen, wie vorteilhaft ein mattes Display in der Sonne ist. Sowahl die Farben als auch gesamte Bildgestaltung sprechen einen an. Das Display wackelt bei ruckelnden Bewegungen etwas nach, was aber locker in die Toleranzzone fällt. Das Display gleicht die Spiegelei-Ecke wieder aus.

Grafikperformance

Was den Pixelzauber betrifft, muss man sagen, dass ein Intel HD4000 für buntes Bild sorgt. Den Gamern wird dies schon Aussage genug sein (mir auch). Es ist eben ein Businessgerät und schafft nur bedingt Bewegtbild. Wer öfters mal richtigen Dampf von seiner GPU erwartet, sollte Zeit mitbringen. Dafür ist das Gerät nur bedingt zu gebrauchen. Für Nichtspieler oder wer selten mit Foto/ Videobearbeitung in Berührung kommt, wird mit dem HD 4000 auskommen.

Touchpad mit Gestenfunktion

Neben einem Fingerprint-Sensor um sich in das System einzuloggen, bietet das Fujitsu U772 auch ein Touchpad mit Gestenfunktion. Was mich etwas irritierte, dass ich dafür die Treiber dafür erst runterladen musste. Ich habe dafür kein wenig Verständnis, denn es ergibt für mich keinen Sinn. Die Gestenfunktionen sind aber nicht vergleichbar mit den Funktionen von Apple und ich muss gestehen, ich habe mich doch sehr an die Gesten meines MBP gewöhnt. Das Touchpad konnte mich nicht richtig überzeugen. Ich hätte mir eine größere Fläche gewünscht.

Fazit

Das Fujitus U772 ist das, was es sein will: Ein Business-Ultrabook. Das Magnesium-Gehäuse macht einen guten Eindruck und das Rot steht dem Ultrabook wirklich super. Das Gewicht von 1,4kg macht einen Transport sehr komfortabel. Die Verarbeitung des Gerätes ist wertig, aber weißt eben viele kleine Mängel im Detail auf, wie z.B. das Pfeifen des Lüfters. Im Normalbetrieb ist das Gerät leise, was ich allerdings bei einem Preis von über 1000 Euro einfach erwarten darf. Die Akkuleistung wird mit 10 Stunden angegeben – ob dies stimmt, habe ich nicht überprüft. Da der Akku nicht negativ aufgefallen ist, gibt es daran auch nichts zu bemängeln.

Fujitsu Lifebook U722 Display
Das matte Display macht sich gerade im Aussenbereich bemerkbar

Abzüge bekommt das Lifebook U772 sicherlich für die heiße Ecke, das Pfeifen und den Sound. Kennt ihr noch diese Lautspreche für den Walkman, die man nur anschließen brauchte? Dann könnt ihr euch vorstellen, wie der Ton ist. Es mag im Büro nicht wichtig sein, für Leute, die viel Musik hören, ist dies keine Lösung.

Unterm Strich ist das Fujitsu Lifebook U772 ein Arbeitsgerät. Darin ist es auch recht gut. Für mich ist das Lifebook U772 kein Gerät, welches meinen persönlichen Anforderungen gerecht werden würde. Wer mit dem Kauf eines Lifebook U772 liebäugelt, sollte sich auf jeden Fall einige Berichte dazu durchlesen. Weitere Tests zum Fujitsu U772 findet ihr u.a. bei Ultrabook-King, Ultrabook Info oder im Notebookjournal. Die Berichte fallen zum Teil anders aus, denn es gibt durchaus eine Zielgruppe für dieses Gerät, nur bin ich es nicht.

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