Während @caschy sich mit einem „TGIF“ auf das Wochenende freut, hat @wp_zone_de das Thema für den WebMasterFriday vorgeschlagen: Copycats. Das Wort dürfte den meisten ein Magengeschwür verursachen, sich maßlos darüber ärgern und die grauen Haare hervor sprießen lassen. Früher habe ich mich darüber auch aufgeregt, heute gehe ich damit abgeklärter um.
Unter Bloggern wird gern mal „übernommen“. Wobei ich übernommen gar nicht schlimm finde, wenn man bis zu einem bestimmten Punkt „ankündigt“ und in dem Moment, wo es eigentlich interessant wird auf die Quelle verweist.
1:0,9 Kopie
Die 1:1 1:0,9 Kopie ist wohl die häufigste Version der Copycat. Was ein absolutes NoGo ist. In solchen Fällen hilft meistens nur das Telefon, um den „Mitbetreiber“ auf seinen Fehler hinzuweisen. Ist dieser etwas unkooperativ, kann er sein Anliegen vor Gericht vortragen. Fertig. Bisher ist es dazu noch nicht gekommen, aber ich würde da auch nicht lange überlegen. Erst den Content klauen und dann auch noch blöde kommen – ja ne, ist klar. Oftmals passiert dies auch von „jüngeren Nutzern“, da funktioniert das mit dem Telefon sehr gut. Aber da hilft der Schwamm drüber, denn als ich vor 15 Jahren im Internet „anfing“, habe ich sicherlich auch den einen oder anderen Fehler gemacht. Da bin ich mir sicher.
Metoo-Posts
Zu gleichen Content verpackt in eigenem Wortlaut, kann man geteilter Meinung sein. Im Code-Bereich ist es oftmals so, dass sich der Autor mit kleinen Merkmalen im gezeigten Code verewigt. Ich sehe es des öfteren, dass hier und dort dann der Code übernommen wird und als eigenes Erzeugnis veröffentlicht ist – komisch nur, dass die Initialien, die im Code vorkommen gar nicht übereinstimmen.
Das Problem
Das Problem ist gar nicht die Kopie. Das Problem ist m.E. viel tiefer verankert. Höher, schneller, weiter, besser – wer sich frei von diesen Dingen macht, wird sie wesentlich komfortabler erreichen. Es ist doch völlig egal, wie viele Leute mir auf Twitter folgen. Die Frage sollte doch sein: WER folgt mir. WER liest meinen Blog. Wenn ich meine Leserzahlen ansehe, sind sie äußerst gering. Allerdings weiß ich in Teilen, wer diesen Blog liest. Das bringt mir wesentlich mehr als das meine Leserzahl von 49 auf 50 springt. Nicht, dass mich das nicht auch wirklich freuen würde, aber CopyCats im „Metoo“-Bereich sind ja meist Traffic-Trittbrettfahrer.
Copycats bei mir
Ich habe keine mir bekannten Copycats mehr. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass meine Postings meist einen äußerst subjektiven Touch haben. Wer fährt schon auf den Bauernhof um eine Karre Mist zu klauen in der Dauerteststellung zu haben. Ich kann als Reputationssäge jedoch sehr ruhig schlafen, da kann der ein oder andere Leser noch so persönliche Beleidigungen im Kommentarfeld ablassen.
Selbst die best gemachte Kopie, ist nur eine Kopie.
(diese Zeile ist eine Kopie / Urheber: „Ein Mann Armee – Bushido“)
Andere Meinungen und Ausführungen zum Thema findet Ihr dort:
- ZweidotEins: Contentklau – Die virtuelle Krankheit des Internets
- OnlineLupe: Content-Klau: Feed gekürzt, Content geschützt
- Blogszene: CopyCats sind Loser!
- whit3h4t: Copycats – Die Pest unter den Bloggern
Hi,
schlimm ist es wenn Agenturen CopyCat spielen.(hier aber 1:1 plus Bilder von meinem Server) Mir schon 2 mal passiert. Als „Entschuldigung“ kam dann sowas wie : „Oh wusste ich nicht das man das nicht darf“. Der 3te bekommt nun die Rechnung. Da wird nicht mehr lange gefackelt. Denn jeder, der sich nun Texte und Bilder ausleiht gibt sich mit folgendem einverstanden:
RSS FEED Nutzung
Der verfügbare Newsfeed ist ausschließlich zur privaten Nutzung (Anzeige auf dem lokalen Rechner) frei. Jegliche Weiterverbreitung auf anderen Websites ohne Genehmigung von ******l ist ausdrücklich untersagt. Für eine ungenehmigte Weiterverbreitung werden je Beitrag und angefangenen Monat € 25,- (Für Bilder, die von unserem Server bezogen werden € 50,-) in Rechnung gestellt. Mit der Verbreitung erklärt sich der Nutzer mit diesen Kosten einverstanden
So stehts bei mir im Impressum. Mag vlt. schon hart an der Grenze sein, aber „ausleihen“ ist schon ein Meter über der Grenze 😉
gruß
Markus
Ich bin Journalistin und schreibe Gastbeiträge für Blogs. Einmal interviewte ich einen Partner, der gerade ein Geschäft neugegründet hatte und fragte ihn nach seinen Plänen. Nachdem ich meinen Beitrag im Blog veröffentlichte, kopierte er ihn ohne mein Wissen eins zu eins mit meiner Nennung als Autorin auf seine Webseite, schrieb „Referenzen“ über meinen Namen und Beitrag drüber – er hatte noch gar keinen Kunden. Mein Name dort führte dann aber nicht zum Blog, sondern zu einer Domain, die er kurzfristig reserviert hatte, um sie durch Gebrauch zu schützen. Dahinter dann einfach ein Baustellenzeichen. Als ich ihn bat, die richtige Quelle zu nennen und dies nicht als Referenz sondern als Veröffentlichung zu kennzeichnen, wurde er pampig und meinte, er hätte mir ja eigentlich einen Gefallen tun wollen….