Überraschend aber angenehm flach - findet gut platz in der Hosentasche

Samsung Galaxy S2 im Praxistest eines iOS-Users

Ich wollte es wissen – ich wollte es aber selbst probieren, dieses Android-System. Von einem geschlossenen Öko-System ins Nächste. Nach 4 Jahren iOS stellte sich mir die Frage, die sich vermutlich viele stellen: Muss es immer Apple sein? Natürlich muss es dies nicht, aber wie ist der Umstieg und welche Probleme erwarten mich? Was wird aus meinen Apps, die ich gekauft habe?

Überraschend aber angenehm flach - findet gut platz in der Hosentasche

Ich machte mich also auf den Weg, um mir ein Testgerät zu besorgen. Vielen Dank an dieser Stelle an Samsung, die so freundlich gewesen sind und mir ein Galaxy S2 als Teststellung überließen.

Erste Gehversuche

Der erste Tag war ungewohnt. Nach eingehender Begutachtung des Geräts entdeckte ich den Öffnungsschlitz für die Rückseite. Sim-Karte und Akku rein und los geht’s. Als alter Technik-Frickler wurden erst mal alle Updates installiert. Das Galaxy S2 scheint leichter als ein iPhone 4S zu sein. Es ist auch viel größer – eigentlich ist es nur eingefühlter Zentimeter in der Länge – es kommt einem mehr vor. Größer aber leichter, insgesamt ungewohnt.

Handhabung Oberfläche

Es gibt auf dem Gerät scheinbar 2 Oberflächen. Was sich für den Nerd erst mal für Schnappatmung sorgt, spiegelt nur meinen Eindruck wieder. Ihr könnt auf der Hauptebene (Homescreen) – habt ihr Widgets, die Samsung vorinstalliert hat. Uhrzeit, Datum, darunter das Wetter – klassisch eben.

Apps managen

Ein gewohntes Bild
Wenn man auf »Anwendungen« tabt, dann öffnet sich eine weitere Ebene. Ich würde sie mit dem Springboard des iPhones gleichsetzen. Man fühlt sich auch gleich etwas vertrauter. Man kann dort seine kompletten Anwendungen durchschuppsen oder wahlweise eben auf einen Homescreen platzieren. Was allerdings nicht funktioniert, ist das App löschen. Hierfür muss man in den Einstellungen die Deinstallation antriggern. Keine große Sache, auch wenn ich es vermutlich ohne Suchmaschine nicht sofort gefunden hätte. Die Mülltonne ist nur zum Entfernen der Verknüpfung auf dem Homescreen zuständig – nicht für das Deinstallieren der App.

Dass der iTunes dann Play Store heißt, der Umgang ist recht einfach. Der Sync am Rechner wird dann über Samsung Kies (so heißt das Programm) gewährleistet. Das Grobkonzept sieht aus wie ein iTunes. Dem lieblosen Ambiente zufolge, wird die OSX-Version ein Windows-Klon sein. Sexy ist was anderes.

SGS2 im Alltag

Das Smartphone hat eine ordentliche Sprachqualität, ist wie bereits erwähnt – leichter. Ohne irgendwelche Datenblätter abzuschreiben: Es ist auch breiter und länger als ein iPhone. Wer also keine großen Pranken hat, der könnte mir einer 1-Hand-Bedienung echte Probleme bekommen. Das Halten des Geräts ist ungewohnt und man merkt schon, wie sich die Synapsen neu ordnen müssen.

Töne?!

Was mich etwas irritierte, waren die unterschiedlichen Ton-Option: Eingehender Anruf, Medien, System, Benachrichtigungen. So ein imitierender Kamera-Verschluss kann einen durchaus zur Weißglut bringen. Danke an @Wishu_Kaiser für den Hinweis, dass es so etwas wie »Medienlautstärke« existiert.

Einstellungen und Zurück

Die Einstellungen kommen meist unten rausgefahren
Wie eingangs erwähnt – ich hatte vorher keine Erfahrung mit Android. Diese 3 Buttons unten am Gerät haben mich aber schon immer interessiert. Der in der Mitte ist der Homebutton, den kennt man. Links ist die Taste für Einstellungen und rechts geht es schlicht 1 Schritt zurück. Die Einstellungen gelten für jede App, die man aufruft – eine Sache, an die man sich rasch gewöhnt, auch wenn ich mich etwas umstellen musste, nicht nach einem Zahnrad zu suchen.

Fazit

Der Umstieg von iOS auf Android dürfte nicht so schwer fallen. Das Samsung Galaxy S2 macht einen sehr guten Eindruck. Was auffällt ist das größere Display, was ich sicherlich vermissen werde. Es ist einfach angenehmer. Ich denke über die Verarbeitung brauche ich nicht sprechen, sie ist dem Preis von noch etwa 400€ angemessen gut.

Vermisst habe ich in dieser Woche eigentlich nichts, außer einige spezieller Tools, die ich nutze (iFinance z.B.). Der Wechsel von einem Ökosystem in das Andere ist locker möglich. Der Gedanke, an die Kosten ist ein theoretischer Gedanke. Man trauert auch nicht den 50-60€ hinterher, die man vor 10 Jahren für Metal Gear Solid oder Fifa 99 ausgegeben hat. Ein Irrglaube, der sich bei mir zumindest nicht bewahrheitet hat (ich will auch nicht wissen, was ich bisher für Apps im AppStore ausgegeben habe).

Ich hätte mir den temporären Umstieg schwerer vorgestellt. Ob ein Galaxy S2 (demnächst dann wohl S3) nun ein Gerät für Jedermann ist, dass kann ich nicht beurteilen. Ich kann das Gerät guten Herzens weiterempfehlen.

kleiner Nachtrag zum Apps deinstallieren

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