Monatelang fiebere ich darauf hin, in der letzten Woche vor dem Summercamp, frage ich mich, wieso ich mir den Stress antue. Hinterher schaue ich auf eine gelungene Veranstaltung, die mir sehr viel Energie abfordert. Beim 3. Mal des Summercamps stellt sich zwar Routine ein, aber der Anspruch bleibt.
Während ich mir 2010 einen kleinen Traum erfüllte und wir uns alle noch in einer Blase befanden, fragte ich mich dieses Jahr schon: Wird es überhaupt funktionieren? Die Barcamper der ersten Stunde kommen meist nur noch auf die großen Feste, wenn sie sich nicht abgewandt haben. Was sollte es also jemanden bringen, in eine Kleinstadt zu kommen, wo man vermeidlich wenig Leute trifft? Fragen, denen ich mich alle 2 Jahre gegenübersehe. Dieses Jahr war anders – es war nicht schlechter oder besser, jeder »Jahrgang« hat seinen eigenen Charakter. Ich finde das sehr gut, denn so wird es nie langweilig.
Den Auftakt am Freitag konnten wir durch den Halbfinal-Einzug der Nationalmannschaft gut überbrücken. Es gab eine Kleinigkeit vom Grill, bis die letzten angekündigten Gäste gegen Mitternacht eintrafen.
Der Samstag
Der Samstag beginnt für mich um 6 Uhr. Aus der Dusche rausgeschlittert Richtung Bäcker, um Brötchen und Quarktörtchen für den Mittag zu holen. In der Villa angekommen, schlafen alle bis auf @kleiner_Baum (ich schlafe zu Hause, um »erholsamen« Schlaf zu haben). Ich bemerkte, dass ich in all der Aufregung vergessen habe, Milch zu kaufen. Also ab zum Supermarkt und wieder zurück sein, bevor jemand aufgestanden ist.
Während das Treiben in der Villa langsam seine Formen annimmt, mache ich mir Sprachnotizen für die Anrede, verteile Bettwäsche und begrüße die ankommenden weiteren Gäste. Zwischendrin habe ich immer irgendwo meine Kamera dabei, damit ich einige Impressionen einfangen kann. Um 10 Uhr geht’s los. Wer noch nie auf einem Barcamp war, der sollte sich an dieses Sonderformat nicht gewöhnen. Fotos sind erlaubt, mit einer Einschränkung: Die minderjährigen Teilnehmer (6 und 9) mögen nicht im Netz landen. Die Vorstellungsrunde weitete ich dieses Jahr auf »ausführlich« aus. Und weil wir so wenige sind, schieße ich noch ein Erinnerungsfoto. Das Summercamp ist schließlich eine Herzensangelegenheit. Ich möchte mich gern daran zurückerinnern, so wie ich es mit dem Plakat von 2010 tue, welches im Wohnzimmer hängt.Das Sessionangebot ist so prall wie nie (gefühlt). Es sind 8 Sessions überschüssig, die aus diversen Gründen bereits als Vorschläge für den Sonntag genommen werden. Mit einer kleinen Verspätung geht es um 11:15 mit der ersten Runde los und dann ging auch das bunte Programm los. Social Media in der Behörde, Evernote, Produktivität am Mac steigern, Ernährungstipps, wie man podcasts organisiert, wer Michael Jordan ist und weitere Themen fanden an dem Samstag statt. Sessions ohne benötigten Beamer wurden meist im Freien abgehalten, dem Wettergott sei dank.
Die Veranstaltung endete mit einem Überzug von 30 Minuten und ging nahtlos ins große Grillfest ein. Hier verabschiedete ich mich gegen 23 Uhr, da ich bereits um 15:30 merkte, dass ich so langsam am Ende meiner Kräfte angelangt war. Mir tat alles weh, ich war müde und brauchte 1-2 Extrastunden für den Sonntag. Insgesamt war es ein bunter Abend mit vielen Lachern, welcher aber wie immer unter das Motto fällt: »What happens in Alfeld, stays in Alfeld«.
Sonntag
Der Sonntag war unerwartet stark. Das Sessionboard war voll und es wurde noch kräftig diskutiert. Christiane Germann stellte die Social Media Sprechstunde vor, es trafen sich »Freie«, um sich darüber austauschen, wie man seinen Preis findet. Was ich davon mitgenommen habe: Ihr solltet euch viel häufiger darüber austauschen! Es ging um die Transformation der Gesellschaft durch Firmen wie UBER oder Airbnb, um Social Media in anderen Ländern und sicher werde ich einige Themen vergessen haben.
Sonntag Mittag wurde der Grill erneut angeworfen – meine Kalkulation ging ausnahmsweise auf. Ich habe kein Essen mitnehmen müssen. Yay.
Die »Abschlusssession« fand ebenfalls im Freien statt, da sich nur noch 2 Leute in der Villa befanden, der Rest hielt sich aufgrund des tollen Wetters draußen auf. Beschwerden gab es keine, von daher war es wohl vertretbar. Im Anschluss musste die Villa in den Ursprungszustand zurückgebracht werden, da die nächste Gruppe bereits am Montag folgte.
Fazit
Wie immer merkte man mir meine »Anspannung« an – dabei ist es keine Anspannung, ich bin nicht aufgeregt. Ich möchte aber, dass Teilnehmer des Summercamp Alfeld ein wunderbares Wochenende erleben. Hierfür ist es erforderlich permanent auf alles zu achten. Sind die Aschenbecher leer, sind genug Getränke im Kühlschrank, wann muss der Grill vorbereitet werden, wer hat noch besondere Wünsche, fehlt es an irgendwas, fliegt irgendwas rum, muss irgendwer ermahnt werden, wer muss wann vom Bahnhof abgeholt werden, läuft die Technik etc pp – selbst wenn man nicht jeden Handschlag macht, hat man doch ein Auge drauf, ob Kaffee da ist, was noch eingekauft werden muss etc. – alles kein Grund zur Beunruhigung, aber irgendwann schlaucht es schon. Spaß gemacht hat es dennoch! 🙂
Auf Rettung in Form von @dieMeyersche war abermals Verlass. Wie immer gilt ihr mein großer Dank für den Rückhalt.
Danke schön, an die Sponsoren Wiegand Automobile und Online-PKV.de, sowie dem Data-Network Alfeld für die Bereistellung des Wlans. Vielen Dank, dass ich das Summercamp Alfeld den Teilnehmern überlassen konnte.
Ich verbleibe dabei und sage: Bis zum nächsten Mal.
Lieber Kai,
auch hier nochmal herzlichen Dank an Dich, aber auch an Isa für dieses tolle Barcamp! Ich freu mich sehr, dass ich trotz der weiteren Anreise und der Absage an das Barcamp Bodensee, wo ich auch gerne gewesen wäre, wieder in Alfeld war. Auch wenn es ein Kaff ist. Doch dieses kleine Barcamp ist das, was man „klein“ gerne nachsagt: Es ist sehr fein und man kommt mit nahezu jedem ins Gespräch.
Tolle Sessions gabs – und die Kontakte, die ich dort neu knüpfen und die ich auffrischen konnte: Unbezahlbar!
DANKE!
Liebe Grüße
Hubert, der leider ein wenig überfällig bleibt mit dem Rückblick
Danke!
Wer will denn wirklich Großevents, wenn es großartiges gibt, wie das sca? Das war wieder ein fantastisches WE und ich konnte, wie immer, eine ganze Menge neues Wissen tanken. Bei großen Barcamps komme ich da selten zu, weil frau ja erstmal mit allen Bekannten reden will und dann bleibt keine Zeit für die Sessions. Das ist beim summercamp eben anders… und das ist gut so 😉