Review: WordCamp 2010 Berlin

Lange habe ich mich auf der WordCamp Berlin gefreut. Zurück bin ich „etwas“ früher mit äußerst gemischten Gefühlen, vielen Erkenntnissen und schon ein wenig enttäuscht. Allerdings mache ich der Orga keinen Vorwurf, außer vielleicht in der Wahl der Location. Aber ein Schritt nach dem anderen.

Eindrücke vom WordCamp

Vorweg möchte ich der Orgateam für ihre Mühen danken, auch wenn ich mit vielen Dingen nicht einverstanden bin oder sie anders lösen würde. Bevor einer von den lesenden Klugscheißern, und davon habe ich am Wochenende mehr als genug getroffen, nun lospoltert „Mach’s doch besser“ – wir sehen uns in 3 Wochen?. Setzen, Klappe halten, weitergehen. Danke.

Zurück zum WordCamp. Missfallen ist mir die Location. Torsten betitelt das betahaus in seinem Review als Bruchbude. Naja Bruchbude würde ich nicht zwingend sagen, auch wenn es dem schon ziemliche nahe kommt. Der Putz bröckelt zumindest noch nicht von der Wand. Wer es mag in einem in die Jahre gekommenen Industriegebäude zu arbeiten… für mich wäre es definitiv nichts. Die Akkustik in den Räumen war schlecht und eine Bullenhitze. Für’s Wetter kann man nichts, den ein oder anderen Ventilator hätte ich mich schon gewünscht. Spontan wurde Eis für jeden Besucher besorgt, irgendwer hat mitgedacht.

Das Problem an einem BarCamp ist, man weiß nicht wirklich „Wer kommt?“ und wie tief gehen die Themen. Gelernt habe ich nichts, was nicht schlimm ist, auch wenn ich mir mehr versprochen habe. Ich muss aber auch sagen, wäre ich nur wegen dem WordCamp nach Berlin gefahren, hätte ich mich richtig in Arsch gebissen. So sieht das dann eben aus, wenn Vorstellung und Realität aufeinander prallen.

Sessions

Geschaut habe ich die Session von @Vlad_perun über SpaßPerfomancebremsen, die wirklich gut war, auch wenn nicht’s Neues dabei war. Aber Vladimir ist ein lustiger Zeitgenosse, ich hatte später noch Chance in ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Hat mich freut, OPA! Cooler Typ, sehr „natürlich“ – angenehm.

Danach schaute ich irgendwas über CSS-Sprites – klang ganz gut, als die Syntax erklärt wurde, war ich dort auch raus. Wenn ich die „Schreiberlinge“ Revue passieren lasse, wird wohl ganz gut gewesen sein.

Ich begab mich in der nächsten Session zum SEO-Basics. Puh, was soll ich sagen? War jetzt nicht unbedingt dass, was ich mir vorstelle. Die Session war nicht vorbereitet und endete damit, dass die Rednerin 50% der Zeit mit sich selbst sortieren beschäftigt war. Ich achte Menschen, die sich da vorn hinstellen, aber ich denke so richtig einen Gefallen hat die Dame sich damit nicht getan.

Nach dem Mittag schauten wir uns noch von @Martin_m von SeriousMarketing die SEO-Fortsetzung an. Schräger Vogel – im positiven Sinne. (PS: Martin änder mal dein Sturmfrisur-Avatar) Was ich eigentlich eher als SEO-Basics bezeichnen würde. Wie auch immer, die Session war gut. Nichts gelernt, aber Martin hatte die Session vorbereitet, hat gut und laut genug vorgetragen. Etwas Witz dabei, war unterhaltsam, hat gefallen.

Die Session vom Frank haben wir uns dann geschenkt und sind vorzeitig aufgebrochen. Ich hätte mir mehr erwartet in den Sessions, es war doch alles recht an der Basis angesiedelt. Vielleicht habe ich mich auch falsch eingeschätzt, ich gab meinem WP-Wissen von 1-10 eine glatte 6. Nun denn, dafür kann man als Veranstalter ja nun nichts, keine Frage. Es soll auch kein Vorwurf sein, solche Dinge kann man nicht lenken und auf Einzelschicksale kann man keine Rücksicht nehmen.

Fazit

Die Location war inakzeptabel. In eine Industrie-Etage einen Tisch, Stühle, Leinwand und Beamer stellen ist mir zu rustikal. Versorgung war anstandslos. Es gab ausreichend Wasser und Früchte. Da ich nicht zur Grabbeltisch-Fraktion gehöre, ist das völlig in Ordnung. Die Sessions waren sehr für den Otto-Normal-Bürger. So richtig ans Eingemachte ging es eigentlich nicht. Aber das weiß man vorher selten. Ich werde, im Falle eines WordCamp 2011, mir die Anreise gut überlegen oder den Tag mit Sessions halten verbringen. Aber bis dahin ist ja noch ein wenig.

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