Seit Freitag das iPhone 4S auf dem Markt. Ich besitze keines, aber ich habe Zugriff auf eines. Das erlaubte mir mich mit dem Gerät etwas näher auseinanderzusetzen. Nach der großen Enttäuschung über das iPhone 4S, schien Siri bis auf einige Ausnahmen völlig ins Hintertreffen geraten zu sein. Mit und über Siri gibt es vieles zu sagen und vieles zu lernen.
Was ist Siri?
Fangen wir vorn an. Siri ist ein virtueller Sprachassistent. Der Unterschied zu dem üblichen “Speech-to-text” (Sprechen um zu schreiben) ist, dass Siri versucht eine Interaktion aufzubauen. Mit über 200 Befehlen kann ich bestimmte Dinge tun. Ich kann einfach das Wetter abfragen, Kalendereinträge tätigen oder EMails diktieren und versenden.
Der größte Unterschied ist die Sprachsynthese, die man Siri mit auf den Weg gegeben hat. Denn Siri versteht Text im Dialog und Sprachgebrauch. Dies tut die Software überraschend gut.
Es gibt nun verschiedene Dinge, die man aus Siri und dem darumlegenden Konstrukt lernen kann. Je nach dem aus welchem Blickwinkel man es beleuchtet. Ich möchte dabei bewusst nicht darauf eingehen, wer wie zuerst da gewesen ist. Dies ist lediglich ein uninteressanter Streitpunkt unter Nerds, der keinen Einfluss auf das Ergebnis nimmt.
Die richtige Zeit
Die Einführung des Dienstes kommt zur richtigen Zeit. Die Technologie dahinter ist schon etwas gereift, denn Siri ist kein neuer Wurf. Das Unternehmen mit dem gleichnamigen Dienst hat bereits 2009 diese Technologie in der SemanticWeb Keynote vorgestellt. Ich habe mir den Vortrag angesehen und hätte es zwar verstanden, aber mir gedacht: »Und?«
Danke @styleworx für den Hinweis und den Link!
Anwendungsbeispiele sind wichtig
In der Präsentation des iPhone 4S wurde Siri vorgestellt. Wie es sich für Apple gehört, liefert das Unternehmen immer Anwendungsbeispiele mit.Anwendungsbeispiele helfen stark dabei etwas Neues zu verstehen. Wir sind es gewohnt, Dinge zu adaptieren. »Er hat sich das abgeschaut«, wird dieser Vorgang gern beschrieben. Darin ist auch nichts falsch oder Verwerfliches. Es hilft dem Lernenden oder dem Konsumenten dabei, die Technologie oder das Produkt besser zu verstehen.
Gamifaction
Bei Siri oder Apple hat man jedoch eines sicherlich gelernt: Lernen geht einfacher mit Spaß. Das Gegenlager gibt sich eher genervt, aber das spielerische Lernen ist hier sehr wichtig. Mit einem Smartphone sprachlich zu kommunizieren ist ungewohnt und muss daher geübt werden. Dieses neue Handling geht leichter von der Hand, wenn ich damit etwas Spaß haben kann. Sei es nun, dass man über den Sinn des Lebens, Schokolade oder ausgeschlossene Hochzeiten aufgrund von Endnutzer-Lizenzvereinbarungen philosophiert. Die unerwartete und humoristische Antwort fördert diesen Instinkt, etwas zu wiederholen. Das Verlangen wiederholt sich, diese Aktion erneut mit einer anderen Frage auszuführen.Es weckt den Entdeckerinstinkt, eine Frage oder Reaktion herbeizuführen, die nicht schon 100 Mal im Internet steht. Schlussendlich hilft es aber, sich selbstständig mit dem System vertraut zu machen.
DataMining
Ein großer Kritikpunkt war im Vorfeld, dass Siri im Web funktioniert. Diese Kritik beruhte hauptsächlich auf dem Datenschutz. Der technische Vorteil für den Service liegt allerdings auf der Hand. Die Weiterentwicklung des Services funktioniert ohne Update wie eine Software as a Service, denn es ist nichts anderes. Der Gegenpol (Siri) kann analysieren, wo die größten »Schwachstellen« sind. Themen häufig unbeantwortet bleiben. Eine Serviceevolution geschieht mit Millionen von (Beta-)Testern. Mehr Daten kann man nicht bekommen und schon gar keine, die die Realität selbst ist.
Zusammenfassung
Der Service musste zur Marktreife wortwörtlich erst reifen. Neben der Evolution mit echten Daten liefern Spaß und Anwendungsbeispiele einen einfachen Einstieg in dieses neue Verhaltensmuster. Ob Apple das Ziel erreicht, dem Konsumenten einen persönlichen Assistenten zur Seite zu stellen, bleibt abzuwarten. Es wird sicherlich spannend auf diesem Feld bleiben, denn Siri wird seinen 4 Tagen in der breiten Masse erst der Anfang sein. Ich hoffe nur, dass der Fernseher bei der Fußballliveübertragung nicht irgendwann zurückschreit.
Kein solches Phone aber das Ganze erinnert mich sehr an Eliza.
Als ich hörte das man das IPhone mit der Stimme steuern könnte, dachte ich an Star Trek und an Time Trax und Selma
http://www.willisblog.de/2007/12/26/selma/