Ich bin ja durchaus ein Freund davon, Dinge in irgendwelchen Tools festzuhalten. Ich tracke nicht alles, aber meine Ausgaben fließen häufig über YNAB. Es ärgert mich allerdings kaum etwas mehr, als wenn ich die Vertragsverlängerung verpenne.
Ich habe z.B. daher seit Jahren eine American Express, die ich nicht nutze. Ich vergesse es somit regelmäßig, einfach die Karte rechtzeitig zu kündigen. Das zieht sich durch, so wie ich ebenfalls 2 Bahnkarten habe (1. und 2. Klasse), wobei ich inzwischen fast keine Bahn mehr fahre. Ich könnte so pfiffig sein, und mir die Erinnerungen einfach in den Kalender schreiben. Leider bin ich das aber nicht.
Ich versuche, dieses Problem nun mit volders in den Griff zu bekommen. Die ganzen Verträge in die Plattform einzugeben ist Fleißarbeit. Es lässt sich eben nicht vermeiden, dass man anfangs seine Daten eingibt.
volders versteht sich als digitaler Vertragsassistent. Du kannst dort deine Verträge hinterlegen. Sie werden nach Kategorien einsortiert, was ein wenig im Überblick hilft – gerade, ob man ggf. etwas vergessen hat. Die Schläfer des Aktenordners kennen da bekanntlich keine Gnade. Früher sind dafür ja immer gern mal Finanzberater ins Haus gekommen, um sich dem Thema zu widmen.
Nachdem du nun deine Vertragsdaten eingeworfen hast, kann es mit dem Erinnerungsservice losgehen. Übrigens musst du nicht deine Daten vollständig ausfüllen, falls dir das nicht geheuert ist. Du kannst auf der anderen Seite aber auch Vertragsdaten automatisch ausfüllen lassen. Hierfür ist eine Bestätigung deinerseits notwendig. Ich finde das praktisch, falls man ggf. zwar die Abbuchung auf dem Konto hat, aber irgendein Schreiben verlegt hat.
Neben dem Erinnerungsservice gibt es noch zwei weitere Optionen. Der Kündigungsservice ist vermutlich die beste Erfindung für Vertragspartner seit es die erste Unterschrift gab. Eine vorformulierte Kündigung geht an den Dienstleister per Fax raus, oder kostengebunden auch per Brief. Die weitere Option ist der Tarifvergleich, wo Du Strom, Gas und Mobilfunk vergleichen kannst. Bei Mobilfunk bin ich hellhörig geworden und scheine in meinem MagantaMobil M zu viel zu zahlen.
Das Design von volders ist schlicht und gut. Aber wenn ich dort meine Daten, wie vollständig auch immer, vorn einwerfe, möchte ich wissen: Wie wird das Geld verdient? Wenn dies durch Kündigungen als Beibrot und später durch Tarifwechsel und Vermittlungsbonis geregelt wird, sehe ich dahinter zumindest ein Geschäftsmodel. Es ist ja nicht unwichtig, dass Dienste, die man nutzt, nicht gleich wieder verschwinden.
Die Oberfläche von volders ist minimal – solides Design, klare Strukturen. Die App ist ebenfalls zu gebrauchen, die habe ich schon eine Weile auf meinem iPhone. Der Support über Twitter war bisher auch gut – ich hatte allerdings nur einfache Rückfragen. Wie groß der Harakiri wäre, wenn eine Kündigung nicht durchgeht, kann ich nicht sagen. Daher immer eine Bestätigung im Auge haben.
Wenn Du also dein Vertragsjungle mal auf die Kette kriegen willst, dann ist volders definitiv eine gute Anlaufstelle. Spätestens wenn du dich das nächste Mal ärgerst, wenn du 50 Euro für das Zeitschriften-Abo überweist, welche du seit Jahren nicht mehr liest. Du kannst volders auf dem Desktop nutzen, eine App für iOS und Android ist in Planung.
Hinweis: Mit freundlicher Unterstützung von volders. Die abgebildeten Verträge dienen dem Beispiel und sind nicht mein aktiver Account.
Du kannst doch jederzeit kündigen, nur nicht unbedingt mit sofortiger Wirkung, aber immer zum Vertragsende.
Und wenn du es „zu früh“ machst, hast du ggf. noch Zeit falls es Probleme geben sollte. Seriöse Zeitschriften erstatten i. d. R. anteilig, monatlich gezahlte Versicherungen oder Energieversorger kann man oft zum Monatsende kündigen.
Da für Verträge meist schriftliche Unterlagen greifbar sein müssen, scheint mir so ein Dienst nicht wirklich eine Erleichterung.
Hast Du die Auto-Vervollständigung schon getestet? Mich würde unteressieren, ob das gut funktioniert und wie der Anfrageprozess im Hintergrund läuft.