Al Maha Desert Resort & Spa

Al Maha Resort: traumhaftes Ausklinken in der Wüste

Ich reise bekanntlich nicht sonderlich viel, aber ich hatte das große Glück, dass Sven dies tut. Da er Geburtstag hatte und wir uns in den UAE treffen wollten, bin ich zu seinem sich selbst geschenkten Geburtstagsgeschenk reingerutscht. Das Al Maha Desert Resort & Spa ist die Kategorie sieht auf den ersten Blick mega teuer aus, muss man aber mal gemacht haben.

Al Maha Desert Resort & Spa

Mit Megateuer meine ich die 1000€ und mehr für eine Beduinen Suite. Was auf den ersten Blick recht kostspielig klingt, entpuppt sich als im Rechenexempel (weiter unten) als solide kalkuliert. Es ist nicht so teuer, wie es ausschaut und es ist unbeschreiblich schön.

Das Resort

Wüste so weit das Auge reicht
Das Al Maha stellt 37 Beduinen Suiten (75qm), 2 Royal Suiten (175qm) und eine Präsidentensuite (530qm) – letztere stand den ersten Jahren nur dem Sheikh zur Verfügung. Bewirtschaftet wird das Arsenal von 150 Leuten Personal, die für Besucher, Falke, Adler, Eule, Oryx, Gazelle oder Kamel (und so manchem 2 beinigen Esel) einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen. Neben den Gästen muss eben noch das Resort gepflegt werden, welches inzwischen 225 Qudratkilometer umfasst, was 5% des Emirates Dubai ausmacht.

Das Resort selbst wurde vom Sheikh Muhammad bin Raschid Al Maktum gespendet. Das 1999 entstandene Stück Naturschutzgebiet entstand mit 40 Oryx als auch 40 Gazellen, so wie 6500 gepflanzten Bäumen. Der Beginn des Dubai Desert Conservation Reserve. Die Population der Tiere gedeiht, so dass man heute jeweils etwa 400 Tiere pro Art beheimatet. Dazu kommen verschiedene Vogelarten. Gleichzeitig dient das Resort als Aufpeppel- und Auswilderungsstation für Adler. Der auf den Bildern abgelichtete Adler ist nicht auswilderungsfähig. Er kehrt immer wieder zum Resort zurück. Es weiß niemand, wieso dies so ist.

Erlebe die Wüste

Bei unserer Ankunft hatten wir eine Außentemperatur von 47°C. Es ist etwa so wie im Hochsommer, wenn man sich einen warmen Fön ins Gesicht hält. Man muss aber auch klar sagen, dass das Wetter zu ertragen ist. In der Wüste sind nur 7% Luftfeuchtigkeit gewesen. Man kann tagsüber aber ohnehin nicht länger als 30 Minuten in der freien Sonne rumtoben, dazu ist die Sonne zu intensiv und der Sand zu heiß. Wir warteten also am Resorteingang, um von unserem Resort Guide abgeholt zu werden. Das eigene Befahren des Resorts ist möglich, aber eher Locals vorbehalten.

Gemeinschaftstreffpunkt Pool

Da das Al MAha nur Beduinen Suiten hat (also keine einzelnen Räume wie in einem Hotel), hat jede Sweet einen kleinen Pool. Das Wasser ist nicht gechlort, was wirklich angenehm ist. Es ist aber gewöhnungsbedürftig, dass man den Pool dann nicht für sich allein hat. Oryx und Gazelle trinken daraus, die Vögel ebenfalls. Letztere können sich dann auch mal zu einem Bad hinreißen lassen. Näher als 1m kommt man an die Tiere aber nicht heran. Sie leben zwar im Resort / zwischen den einzelnen Häusern, aber es ist eben kein angeschlossener Streichelzoo. Es gibt auf dem Resort keine Zäune – nur einmal aussen herum. Dieser dient aber dazu, Fremde draußen zu halten.

Was mir besonders positiv gefällt ist, dass das Wasser sicherlich irgendwann gewechselt wird, aber auch das Abwasser aufwendig aufbereitet wird, damit man damit das Umland des Resorts bewässern kann. Manch einer wird sagen, dies sei ja nicht natürlich – aber den Tieren einen besseren Lebensraum schaffen, ist ja jetzt auch nicht so blöd.

Damit keine lange Weile aufkommt

Mitten in der Wüste zu sein, hat einige Vorteile: einen wunderschönen und traumhaften Ausblick. Ruhe. Keine Eile. Kein Zeitstress. Selbst ich, der sonst nicht mal 4 Stunden am Strand verbringen kann, konnte dort so richtig die Seele baumeln lassen. Damit es nicht öde wird, bietet das Resort Aktivitäten. 2 pro Aufenthaltstag pro Person sind inklusive und völlig individuell buchbar. Wüstensafari, Bogenschießen, Falkenerei und Sunset Walk kann ich empfehlen. Beim Sonnenuntergangsausflug kann man wahlweise per Jeep oder Kamel anreisen. Ich empfehle per Kamel.

Essen und Restaurant

Das Essen im Al Maha ist irgendwo bei weltklasse angesiedelt. Ich als TK-Ninja mit einem ausgeprägten Gaumen für Analogkäse konnte mich aber überwinden. Ich habe ziemlich viele Sachen gegessen, die ich nicht mag – oder nicht kannte. Es wird wohl auf der Welt kein besseres Zitronensorbee geben. Ich weiß dass, ich mag keine Zitrone und hätte gern noch 2-3 Badewannen bestellt. Es gab noch so die ein oder andere Mahlzeit, die man sich bis zum Ergötzen hätte hingeben können – die Küche ist wirklich zu empfehlen.

Natur mit eingebunden

Das Resort ist nicht irgendein Luxustempel für Neureiche, sondern hebt einen sehr naturverbundenen Anspruch. Das war das i-Tüpfelchen für mich, denn der Guide nimmt sich wirklich sehr viel Zeit, um die Fragen, die man so hat, sehr ausführlich zu beantworten. Gerade über die Natur als solche erfährt man viel, was einem das Land letztlich auch näher bringt. Es ist auch interessant zu sehen, wie sich die Tiere ihrem Umfeld anpassen. Eine Gazelle vor einer Düne ist aus 2-300m mit dem menschlichen Auge kaum wahrzunehmen.

Es ist nicht teuer

Die Kosten für das Al Maha sind überschaubar – eine Nacht für über 1000€ ist sicherlich alles andere als ein Schnäppchen, aber der Blick auf den Taschenrechner lohnt sich. Wenn ich zu meinem Geburtstag 2 Nächte dort bleiben wollen würde, wären wir bei etwas über 3000€.

Beispielrechnung: Eine Suite pro Nacht kostet 1542 Euro. Die Übernachtung pro Person liegt also 771 Euro. Hierbei sind 2 Aktivitäten pro gebuchte Nacht inklusive. Bei Arabian Adventures (größter Touristenaktivitäts-Anbieter vor Ort) kostet eine vergleichsbare Wüstenausfahrt (Secrets of the Desert) 75 Euro. Ein Naturausflug mit Artenkunde 45 Euro. Ich ziehe für die 2 Aktivitäten pauschal 120€ ab. 3 Mahlzeiten sind inklusve. Das kulinarische Festival hat Sterneküche-Niveau, daher würde ich für Frühstück 30€, Mittag 80€ und für das Abendessen 100€ pro Person veranschlagen. Das Mittagessen besteht aus 3 Gängen, das Abendessen aus 3,5-4 (Gruß aus der Küche + Zwischengang). Es ist so lecker, dass ich sogar Dinge aß, die ich gar nicht mag 😉

September (heiß) November (Geb)
Rate pro Nacht 952 1542
durch 2 für 1 Person 476 771
2 Aktivitäten 120 120
Essen 210 210
 
Preis pP pN 146 441

Macht eine Übernachtungsgebühr von 441€ – das ist in der Tat noch viel, aber es ist auch Wert. Der Preis variiert je nach Jahreszeit – Mitte September kostet die Nacht inkl. Spesen und Steuern bei 952€. Der Haken – vermutlich wird die maximale Außentemperatur 55°C betragen. Ein Preisvergleich über mehrere Anbieter kann hier sicherlich nicht schaden.

Fazit

Das Al Maha gehört sicherlich zu den großen Besonderheiten, die man als Reiseziel wählen kann. Ich werde lange sparen müssen, aber ich werde dort wieder campieren. Das Al Maha ist sicher auch ein Reiseziel für die Flitterwochen oder zumindest einen Teil davon. Dadurch dass es Internet gibt (für Mails reichts – mehr nicht), ist man nicht komplett von der Aussenwelt abgeschnitten. Die Bandbreite lädt aber nicht auf ein großes Verweilen im Netz ein. Zum Glück könnte man sagen. Wer die Wüste mag oder den mittleren Osten mag und etwas besonderes sucht, kommt ums Al Maha als erste Anlaufstelle nicht herum.

Die freilaufenden Tiere bieten nicht nur ein unvergessliches Naturschauspiel, sondern laden auch zum Entspannen ein. Dies wird durch die endlosen Weiten der Wüste unterstrichen. Ein unvergesslicher Ort um seiner Akkus wieder aufzuladen.

Wer mehr über das Al Maha Resort erfahren möchte, sollte bei Sven weiterlesen. Er beschreibt in seinem Review die Anreise, das Resort, die Suiten, das Essen, den Service und die Aktivitäten vollständig. Sven kommt einem eindeutigen Ergebnis: Das Al Maha gehört zu den unbeschreiblichsten Zielen auf dieser Welt.

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