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Facebook übernimmt WhatsApp – Was soll das denn?

Das ist ein dickes Ei. Facebook übernimmt für 16+3 Milliarden Dollar den Messenger WhatsApp. Eine Schlagzeile, die völlig zurecht für großes Aufsehen sorgt. Allerdings auch für eine große Überforderung – zumindest deute ich so die vielen Reaktionen.

Wenn wir die unfassbare Summe mal zur Seite schieben, bleibt ein Übernahmegeschäft. Facebook als auch WhatsApp befeuern. Nach eigenen Angaben wird sich für den User nichts ändern. Ok, das ist verständlich. Alles andere wäre schädlich, so dumm ist man selbst bei Facebook nicht und schon gar nicht, wenn man derartig viel Geld in die Hand nimmt. Was soll das dann aber?

Das Teenie-Szenario

Eine Spekulation kann sein, das Facebook die Teenager davonlaufen, bzw. diese eher zu Instagram und WhatsApp tendieren. Man kauft sich so also verlorene Nutzer zurück und erhält zusätzlich noch weitere Marktanteile.

Das Datenkraken-Szenario

Facebook ist an den Daten interessiert. Es geht darum, alle Daten der Nutzer zu überwachen. Eine blaue Maschinerie aus Orwells 1984, die den gläsernen Menschen nun besser schafft als zuvor.

Das WhatsApp ist #1-Szenario

Der Nachrichtendienst hat Facebook in den Userzahlen in Deutschland überholt. Man möchte zurück an die Nummer eins und kauft sich eben diese ein. Getreu dem Motto: Erster zu werden ist leicht, erster zu bleiben hingegen schwer.

Das Nutzergruppen erschließen-Szenario

Mark Zuckerberg gibt in seinem Statement einen Hinweis darauf. Der Facebook Messenger ist super für Leute, die Facebook intensiv nutzen. Für alle anderen kann man weiterhin WhatsApp nutzen. Facebook baut also eine Brücke zu den weggebrochenen Teenagern und zu den Eltern, die immer noch nicht auf Facebook unterwegs sind.

Das Wettbewerber-Szenario

Facebook muss schon mit anderen Messengern in diversen Märkten konkurrieren. Das kürzlich übernommene Viber, Line oder WeChat sind da nur 3 der Messenger, die sich gerade um die mobile Kommunikation streiten. Hier holt man sich mit WhatsApp ein großes Geschütz in die Burg und kann gleichzeitig den größten Wettbewerber von der Liste schreiben.

Große Fragenzeichen

Man kann sich mit dem Thema vielfältig auseinandersetzen. Es fallen dann Worte wie Big Data, Daten sind das neue Öl (der Spruch ist von 2009), Business Development/ Zukauf oder ein Mix aus den obigen Szenarien. Die Frage für mich lautet aber: Was macht WhatsApp 19 Milliarden Dollar schwer? 450 Million User sind fast ein halbes Facebook, aber wie hoch ist da die prozentuale Redundanz zu Facebook?

Hm, ja sicher, die Masse wird eine Rolle gespielt haben. Der mobile Markt wächst unaufhaltsam, keine Frage, und Facebook unterstreicht damit seine Strategie mobile first mehr als deutlich. Facebook wird sicher irgendwann eine App-Erweiterung haben, sodass ich ein WhatsBook erhalte. Eine Hybrid-Version, um auf Facebook mit WhatsApp-Kontakten zu kommunizieren. Im Marketingsprech würde man sagen: Facebook wurde um WhatsApp verlängert.

Abschließend

Wenn sich Facebook auf die Fahne schreibt, die Welt miteinander zu verbinden, war WhatsApp sicher der richtige Schritt. Was ich noch nicht erkenne, wie dieser stolze Preis zustande kommt. Bitte, verschont mich mit „Big Data“-Antworten oder die „dann kommt jetzt Werbung“-Phrase.

Solange ich nur munkeln kann, welche Daten da miteinander verknüpft werden können, welchen Sinn das ergeben könnte, kann ich den Wert auch nicht abschätzen. Abgesehen davon sind 19 Milliarden ohnehin nicht meine Kaufspanne, in der ich mich sonst so bewege um Kaufentscheidungen zu treffen.

Die scheinbare Monopolstellung, die Facebook nun einnimmt, gilt es sicher zu hinterfragen. Vielleicht schafft es auch mehr Bewusstsein beim Nutzer, was ich für unwahrscheinlich halte. Ich werde darüber nachdenken müssen, was WhatsApp 16+3 Milliarden schwer macht. Der Kauf scheint naheliegend, es ist der Preis der mich stutzig macht. Sind 19 Milliarden Dollar der stolze Preis, um seinen größten Wettbewerber um den mobilen Markt aus dem Rennen zu bekommen?

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