Post Good Shit, so lässt sich Guy Kawasaki zitieren, dem ich kürzlich in einer Fortbildung lauschte. Seitdem ich den Satz hörte, klebt an mir, wie eine Pocke am Buckelwal. Es ist augenscheinlich so, dass es nicht nur einen Content-Schock gab. Die Kanäle sind überschwemmt mit Schrott.
Der Vorteil am Internet ist, jeder kann publizieren, was und wie er es möchte.
Der Nachteil am Internet ist, jeder kann publizieren, was und wie er es möchte.
Die Qualität von Inhalten liegt also im Auge des Betrachters – und nur dort. Dies ist gut und gleichzeitig weniger gut. Der ungeübte und ungeschulte Betrachter wird eben auch den Schrott für sinnvoll oder brauchbar erachten. Das sei ihm auch zugestanden, denn jeder muss entscheiden dürfen, was er konsumiert. Denn egal, wer oder was etwas publiziert, ob nun Texte, Videos, Audios, Grafiken oder Fotos – es entscheidet immer der Betrachter, Leser, Zuhörer oder Konsument, was gut oder nicht gut ist. Es kann handwerklich sehr schlecht sein und gleichzeitig einen Witz in sich tragen. Wie oft ist eine Grafiker-Jobanzeige in Microsoft Paint erstellt worden?! (Und hat immer wieder irgendwie für Aufsehen gesorgt? WTF.)
Seitdem ich Guy Kawasaki und diese so unfassbar simple Aussage hörte, lösche ich regelmäßig Beiträge vor dem Absenden. Geschrieben aus Reflex, dem reinen Impuls und manchmal sich über Dinge aufzuregen. Es klappt nicht immer, aber keine guten Dinge zu verbreiten, darf nicht der Anspruch sein. Ich bin bemüht, besseren Shit (#doepicshit) in die Welt zu entsenden.
Eine Vorgehensweise, die gern übersehen wird: wiederhole deine Champions. Deine Inhalte haben gezeigt, dass sie auf Interesse stoßen, also wieso sie nicht noch einmal dem Publikum vorstellen? Was spricht dagegen? Außer das irgendwer rumpöbelt, er hätte den Inhalt schon gesehen? Ignore the hater.
Es ist nichts Neues, dass nicht jeder immer online ist. Nicht jeder sieht, was du irgendwo veröffentlicht hast. Für einen Kinofilm wirbt niemand einen Abend oder gar auch nur einen Spotslot. Das wäre quatsch.
Du legst also die Hände in den Schoß und hoffst, dass jemand deine Inhalte sieht? Am besten noch organisch? Wow. Das kann man schon so machen, aber ohne Paid Content geht es nicht und es wird auch nicht deiner Arbeit in deine Inhalte gerecht.
Zeig der Welt, was du zu zeigen hast. Wiederhole den geilen Scheiß, den Leute bereits gefeiert haben. Eventuell sind sogar einige Leute dabei, die bei der Wiederholung direkt sagen können: Habe ich gesehen, fand ich mega nice, müsst ihr euch angucken. OMG – das wäre wirklich furchtbar … </ironie>
Ignoriere alles, was nicht konstruktiv ist und dich dazu nicht buchen wird. Digitales Marketing ist so riesig, so vielfältig und divers geworden, dass es für fast alles eine Lücke gibt.
Es bringt dich nicht weiter, auf deine Marktbegleiter zu hören oder zu schauen. Wenn Sie nicht etwas Innovatives machen, machen Sie das, was alle machen. Und was alle machen, ist meistens mittelmäßig. Mittelmäßigkeit muss nicht schlecht sein, wenn man es betriebswirtschaftlich betrachtet. Das Problem ist ein wenig, dass niemand sich daran erinnern kann, wer der Absender war. Und so schwer es ist: Bleib dir treu – oder der Unternehmenskultur, sofern es eine gibt.
Wer dir nicht gut gesonnen ist, wird an allem etwas auszusetzen haben. Dein Text ist nicht tief genug, dein Produkt nicht günstig genug, deine News nicht lang genug, das Bild nicht schön genug und das Video nicht emotional genug. Kurz: Irgendwas ist immer.
Es sollte dich nur interessieren, wenn das Feedback konstruktiv ist.
Ist es das nicht?
Scheiß darauf.
Der genaue Ursprung des Begriffs „Winner Winner Chicken Dinner“ ist umstritten, aber er könnte von Glücksspielern stammen. Die populärste Entstehungsgeschichte des Begriffs besagt, dass ein Chicken Dinner in einem Kasino in Las Vegas früher 2 Dollar kostete, was dem Betrag einer normalen Wette entsprach. Wenn man also eine Wette gewonnen hat, hat man auch ein Chicken Dinner gewonnen.
Wenn Du also geilen Scheiß veröffentlichst, und der von deinen Lesern, Kunden, Konsumenten angenommen wird, dann solltest du den erneut ausspielen.
Es gibt keine Regel des imaginären Internetrates, die besagt, man dürfe nur einen Hinweis auf seine Inhalte geben. (Ich bin mir sicher, ich habe darüber vor 10 Jahren mal einen Artikel geschrieben.)
Also geh raus und hol dir all das, was dir durch deine Arbeit zusteht.
Viel Erfolg!
Do Epic Shit 🚀