computer-security

Twitter: Woher kommen diese SumAll-Tweets?

Seit einigen Wochen kann man es beobachten, dass Twitter-Analysedienst SumAll hin und wieder die Timelines flutet. Es ist ein wöchentlicher Tweet, den ihr evtl. noch von Twentyfeet kennt. Das ist recht naheliegend: SumAll hatte TwentyFeet übernommen.

Nachdem der Service nach New York gewandert ist, hat der Monitoringanbieter sich nun dazu entschlossen, ein altes Token wieder aufzunehmen. Ein Token ist die technische Berechtigung etwas bei einem Dienst (in diesem Fall Twitter) zu tun. In diesem Fall habt ihr irgendwann erlaubt, dass TwentyFeet in eurem Namen etwas schreiben darf. Diese Berechtigung beinhaltet eben auch, dass 20feet eure Zusammenfassung der Woche twittern durfte. Diese Berechtigung konnte man bei TwentyFeet auf der Webseite ändern, indem man in einem entsprechenden Feld, das Häkchen entfernte. Immerhin werden die Daten ja auch zur Analyse verwendet.

Ist der Tweet mit oder ohne eine Berechtigung rausgegangen?
Ist der Tweet mit oder ohne eine Berechtigung rausgegangen?

Wer nicht regelmäßig einen Frühjahrsputz durch seine Services macht, wird nun entdeckt haben, dass dieser Token noch besteht. SumAll hat somit noch die Berechtigung, in eurer Timeline die Statistiken zu posten – und tut dies auch: ungefragt.

Es ist nicht das erste Mal, dass SumAll damit auffällt. Martin Weigert von Netzwertig hat kürzlich ein Interview mit TwentyFeet-Initiator Martin Seibert geführt. Aus dem diesem Interview geht hevor, dass diese Tweet ein großer Wachstumsfaktor für den Dienst gewesen seien.

Diensten die Berechtigungen zu entziehen ist nur ein Klick entfernt
Diensten die Berechtigungen zu entziehen ist nur ein Klick entfernt

Dane Atkinson, CEO von SumAll gab zur Kaufübergabe an, dass dies ein strategischer Schritt wäre, um in dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Insgesamt teile ich hier die Meinung von Martin Weigert. Es ist völlig ok, wenn ein Käufer eines Dienstes, die gegebenen Berechtigungen weiter nutzt. Es ist nicht in Ordnung, wenn er dies tut, obwohl ich irgendwann dies untersagt habe. Es trudeln gleichzeitig ja auch E-Mails ins Postfach.

Ebenfalls völlig treffend ist es, dass ein Tweet keine große Sache ist. Es ist aber das Überschreiten einer Grenze, was mich in der Auswahl meiner Dienstleister, SumAll weit nach hinten wandern lässt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass SumAll das Risiko eines Imageschadens in den Kauf nimmt, um den Namen in den Markt zu drücken. Ihnen wird das Risiko sicherlich bewusst sein und man erhofft sich dadurch dennoch mehr Geschäft. Das dies nicht „schön“ ist, steht auf einem anderen Blatt – ändert aber nichts daran, dass es in der Praxis so gehandhabt wird.

Nehmt diesen Anlass ggf. als Anlass, endlich mal durch die Berechtigungen eurer Netzwerke zu schauen.

(Bildnachweis: Computer Security, Shutterstock)

Kommentar schreiben

Pflichtfelder sind mit einem * versehen