Videos im Internet sind ein gutes Mittel, um sich auszutauschen, dies sollte sich inzwischen hinlänglich rumgesprochen haben. Ich schiebe dieses Thema ja auch seit Jahren vor mir her. Aber was sind so die Faustregeln für ein adäquates Erscheinungsbild beim Zuschauer?
Ich habe die Erfahrung gemacht, meine Lichtverhältnisse sind nicht optimal. Ich habe dann mit Stehlampen aus der Fensterbank irgendwie versucht, Licht hinter die Kamera bzw. in Front zu bekommen. Das Licht wichtig ist, darüber stolpert man irgendwann als Amateurknipser mal – das es in einem Video einen dermaßen großen Unterschied macht, hätte ich nicht gedacht. Hier also ein paar grundlegende Dinge für vor der Kamera.
- Die einzige Lichtquelle sollte nicht hinter dir sein. Dein Gesicht wird in der Kamera recht dunkel dargestellt.
- In your face! Du solltest eine Lichtquelle vor Dir haben (aber hinter der Kamera), die dich ggf. anstrahlt. Eine Schreibtischlampe wird hier zwar nicht das richtige Farbspektrum geben (i.d.R. zu gelb), aber immer noch besser als der Shadow Walker ohne Licht.
- Achte auf deinen Hintergrund. Ich habe kürzlich einen HangOut beobachtet, in dem der Wäscheständer im Hintergrund stand. Meistens reicht ja das Verändern des Kamerawinkels
- Nutze Kabel statt Wlan. Dies ist gerade für euch interessant, wenn ihr auf dem Dorf eine schlechte Verbindung habt. Ihr müsst diesen Zustand durch ansteigende Latenzen nicht verschlimmern.
- Finde einen ruhigen Ort. Wer ein Video aufnimmt und nicht live interagiert, braucht ein ruhiges Umfeld. Die Störgeräusche aus der Küche z.B. möchte man nicht unbedingt auf dem Video haben.
- Ein Reboot tut gut. Da Video meist eine leistungshungrige Angelegenheit ist, ist ein Neustart eine gute Möglichkeit, um unbeendete Hintergrundprozesse zu stoppen.
- Alle Programme schließen, die man nicht benötigt. Neben den Ressourcenfressern hilft es auch dabei, dass man sich bei Schulungsvideos z.B. nicht mit den Fenstern verzettelt. Es wirkt halt weniger professionell.
- Trage sorge, dass wenig Datenverkehr stattfindet. Der Torrent-Client sollte für diese Zeit aus sein.
- Positioniere dich richtig. Versuche die Mitte des Bildes zu treffen und nicht das Kinn abzuschneiden. Komm ein Stück näher.
- Schaue in die Linse! Es ist gerade für uns Laien schwer, weil man ja die anderen sehen möchte (im HangOut). Versuche aber so häufig wie möglich in die Linse/Kamera zu schauen.
Um eure Vorstellungskraft etwas zu unterstreichen, hat Lemonly diese Punkte in eine schmucke Infografik gepackt!
Wer Video nicht nur für HangOuts nutzt, sondern auch YouTube-Videos erstellen möchte, sollte sich mit dem Thema noch etwas weiter auseinandersetzen. Gerhard Schröder (@padlive) hat hierzu einen HangOut-Knigge geschrieben, in dem er Grundlegendes beschreibt.
Sollte es noch weiter gehen und ihr habt ein Vorstellungsgespräch über Skype z.B., dann empfehle ich euch die Tipps in der Karrierebibel. Hier ist eine sorgfältige Vorbereitung von Nöten.
Habt ihr noch weitere Tipps für mich, wenn ich demnächst vielleicht dann doch mal vor die Kamera treten möchte?
Hallo Kai,
wichtige „Äußerlichkeiten“ hast Du ja hier schon zusammengetragen – und diese sind sicher auch wesentlich, damit die Inhalte sauber und „störungsfrei“ ankommen können. Denn ein schlechtes Licht, eine instabile Übertragung oder ungünstiger Bildauschnitt färben einfach auf die wahrgenommene Ausstrahlung ab.
In Punkt 10 sprichst ja schon den Augenkontakt an, der ist ganz wichtig dafür, dass überhaupt eine Verbindung zum Zuschauer entstehen kann. Damit Du den nicht immer wieder abbrechen musst, um zB auf Notizen zu schielen (oder Du gar ins Stottern kommst), empfiehlt sich unbedingt auch eine inhaltlich gründliche Vorbereitung. Ein paar „Basics“ für den überzeugenden Kameraauftritt findest Du in diesem Artikel hier: http://www.videopraesenz-coach.de/vor-der-kamera-tipps/ – wenn Du das alles beachtest, dann bist Du schon ganz weit vorn 🙂
Herzliche Grüße aus Berlin (und viel Spaß mit eventuellen Videoauftritten in der Zukunft ;-),
Juliane