Bevor ich euch die 4 Tools vorstelle und wozu diese gut sind, sei eines gesagt: Erwartet keine Wunder. Diese Dienste sind kostenlos nutzbar, somit schraubt die Erwartungen runter, auch wenn die Ergebnisse teilweise wirklich gut sind. Leider scheinen die Facebook-Suchen allesamt zur Zeit nicht zu funktionieren (reiche ich nach).
Ziel ist es für ambitionierte Blogger und kleine Unternehmen eine Möglichkeit zu schaffen, wenigstens einen Teil der Sprechblase im Web abzufangen. Dieses System ist nicht lückenlos, gerade in heißen Phasen, kann es mal zum Versagen führen. Aber: die Kosten belaufen sich auf etwa 15 Minuten wöchentlich. Einem geschenkten Gaul schaut man nun mal nicht ins Maul.
Google Alerts
Fangen wir mit dem Klassiker an. Google Alerts gehört sicherlich zur Standardausrüstung, wenn es darum geht sich über bestimmte Begriffe auf dem Laufenden zu halten. Es bietet sich an neben dem Firmen/Marken/Eigennamen auch einige branchentypische Begriffe anzugeben.
Google Alerts bietet die Möglichkeit seine Suche auch einzuschränken, um vielleicht nicht jeden Grashalm mitzunehmen. Anfangs lieber mehr als zu wenig – denn das Nachjustieren ist nach Häufigkeit u.a. auch eine Geschmackssache. Den Hinweis eines Eintrags bei Google mit dem Suchbegriff kann man sich an jede beliebige Mailadresse schicken lassen.
Mention
Die MentionApp hat eigentlich einen eigenen Artikel verdient. Der Service ist super und der Client ist auch nicht zu verachten. Es gibt dazu einige Berichte, wie z.B. bei Peer von Selbstständig im Netz. Bei Mention könnt ihr ebenfalls nach einem Keyword suchen (lassen). Ihr werdet dann täglich, wöchentlich oder monatlich per Mail benachrichtigt, sofern ihr das wünscht, welche neuen Treffer es gibt. Mention fördert dabei auch einige wirkliche interessante Ergebnisse zu Tage!
Mention hat kürzlich ein umfangreiches Update erfahren und kommt auch mit einem Client daher. Überwacht wird hier „das Web“, Foren, Twitter, Facebook (natürlich nur öffentliches), News, Blogs, Videoportale und Bilderdienste (wie Flickr). In der kostenlosen Version hat man 1000 Treffer im Monat zur Verfügung. Dies dürfte für viele kleine Unternehmen oder Blogs sicherlich ausreichen. Wer mehr Bedarf ist mit 7,90 Euro pro Monat mit 5000 Treffern weiterhin dabei.
Hervorheben möchte ich hier noch die Funktion der Favoriten, um z.B. ein Clipping zu einem Event, Thema oder einer Marke in einem Zeitraum zu realisieren. Oder einfach nur für die persönliche Ruhmeshalle. Wie es euch beliebt!
Twitter-Suche
Das ich einen gewissen Hang zum kleinen Vogel habe, ist unbestritten. Die Suche bietet aber nette Spielereien, um die Treffer seiner Erwähnungen zu erhöhen. Ähnlich wie bei Google, kann man hier auch optionale Suchanfragen anlegen. Dies hat den Vorteil, dass man sich die Suchen in den bevorzugten Clients legen kann, um zeitnah evtl. reagieren zu können.
Ich habe mir eine Suche eingerichtet, die u.a. die Links aufgreift, in denen ich nicht mit Account erwähnt werde. Gut – ich habe auch den „Vorteil“, dass meine Domain mein Name ist. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man wissen sollte, dass die Links intern dekodiert durchsucht werden.
Ich habe mich daher für folgende Abfrage entschieden:
„Kai Thrun“ OR kaithrun -from:KaiThrun
Suche mir alle Treffer, die „Kai Thrun“ enthalten. Einfach weil ich so nun mal so heiße. Hier könnte auch euer Blogname stehen oder der Markenname.
ODER zeige mir alle Treffer, die „kaithrun“ enthalten. Hier könnte eure Domain stehen. In meinem Fall deckt das aber auch alle Erwähnungen ab, falls jemand mal ein @ vergessen hat.
-from:KaiThrun – zeige mir keine Treffe an, die von dem Nutzer @KaiThrun gesendet worden sind.
Hier mal ein Beispiel für Caschy, der ja mehr Variablen hat. Zeige mir alle Tweets, die Caschys Namen enthalten, seinen Nickname oder seine Domain, aber nicht von ihm sind.
„Carsten Knobloch“ OR Caschy OR stadt-bremerhaven.de -from:caschy
Wenn man über Twitter Kundenloyalität fördern möchte, könnte @Caschy z.B. nun mit @steadynews in Kontakt treten. Frau Ihnenfeldt twittert scheinbar ziemlich viele News von ihm, ohne ihn aber zu erwähnen. Die Damen kommt zufälliger Weise aus Dortmund (dies ist wirklich ein Zufall, wenn auch ein günstiger um den Gedanken weiterzuspinnnen)!
@Caschy könnte Frau Ihnenfeldt auf ein Umtrunk einladen, oder sich einfach mal für ihr Engagement bedanken. Als Unternehmen könnte man in einem solchen Fall ggf. ein Goodie verschicken. Gutschein, Geschenk oder auch nur ein Dankesschreiben würde völlig ausreichen. Die Kette Twitter-Account, Domain, Kontakt, Adresse dürfte wohl jedem geläufig sein. Es kann Agenturen auch dazu dienen Influencer ggf. zu identifizieren.
Im Prinzip stehen euch alle Möglichkeiten offen. Manchmal reicht es auch einfach eine Reply zu einem Retweet zu schreiben, um ggf. ins Gespräch zu kommen oder etwas richtig zu stellen. Ab und an drückt dann jemand sogar auf Follow. Dies soll ja auch nicht ganz unangenehm sein. Optional bietet es sich ggf. auch an den eigenen Account als Erwähnung aus der Liste zu filtern (mit einem Minus Accountname). Probiert ein wenig aus!
Google Suche
Nicht nur Twitter hat eine gute Suche. Weltmeister im Suche ist Google. Ihr müsst euch davon lösen, dass Ego-Googeln verpöhnt ist. Das ist quatsch. Ihr wollt doch wissen, was, wo über euch oder eure Firma / Marke gesprochen wird. Dazu gehört es auch (un)regelmäßig seine Sachen in den Suchschlitz beim Branchenprimus zu werfen.
Neben dem bekanntlichen „OR“ gibt es ja auch ein „AND“. Wer mit den Google-Variablen nicht vertraut ist, der schaut sich einfach die erweiterte Suche an. Wichtig ist, das ihr eure Suche ggf. im Laufe der Zeit verfeinert. Wenn euch andere Blogger in Ihrer Blogroll haben, könnt ihr ggf. die Seiten mit einem -site:domainname.tld ausblenden lassen.
In der linken Menüleiste auf Google ist der letzte Punkt von Interesse. Mit dem Öffnen der „Mehr Optionen“ kommt eine Zeitbegrenzung zum Vorschein. Wenn ihr regelmäßig den Suchlauf antippt, werdet ihr mit den Ergebnissen der letzen Woche gut auskommen. Diese können dann noch nach Relevanz oder Datum sortiert werden. Hier greifen dann auch wieder ganz alte Webtechniken. Denn durch die Markierungs eines bereits besuchten Links durch das übliche Violett, vereinfacht es einem schnell neue Ergebnisse zu erfassen.
Abschließend
Dies sind nur 4 Möglichkeiten um sich ein Bild davon zu machen, was über einen geschrieben wird. Leider lieferten die Facebooksuchen keine Ergebnisse zurück. Echtzeitsuchen bieten oft leider unzufriedene Ergebnisse, was euch nicht davon abhalten sollte, diese einfach mal auszuprobieren. Es ist zuletzt auch eine Frage, wie wichtig einem die „Überwachung“ ist. Spätestens wenn man sich als Marke etablieren möchte, muss man sich mit dem Thema auseinander setzen.
In Sachen Twitter finde ich backtweets.com noch toll. Der Service war eine Zeit lang nicht verfügbar, ist jetzt aber wieder da. Ab und zu nutze ich auch Snap Bird.
Da kann man eine bestimmte Timeline – bspw. vom eigenen Account – rückwirkend nach Keywords durchsuchen.
Zu Mention: Ich finde das super, in Sachen Inhaltsextraktion ist das Tool leider noch Optimierungsbedürftig … Ich wurde über jeden neuen Artikel informiert, nur weil das Keyword unter letzte Artikel etc. aufgelistet war. Ich halte also täglich neue Treffer, die aber keine neuen Treffer waren.
Aber das ist ein generelles Problem bei Monitoring Tools und auch nicht ganz einfach zu lösen.
Von daher kann ich Mention neben GA auch empfehlen 🙂
Und dann brauche ich da erstmal keinen Artikel drüber zu schreiben 😉
Sehr hilfreicher Artikel, vielen Dank! Die Mention App ist wirklich klasse.
Freut mich, wenn Du noch Dinge gefunden hast, die dich weiterbringen
Ich sollte auch mal meinen privaten Twitteraccount monitoren 😉 Habe den Post zufällig gefunden, da mich das Monitoring auch beruflich interessiert (sieht man auch im Screenshot der Twitter Kurzbio). Ich habe dazu eine Frage: Ich nutze über ifttt bzw. email den Dienst buffer und schicke darüber für mich interessante Links auf Twitter. Die Posts schauen dann so aus wie im Beispiel. Ist das für Sie in Ordnung oder verletzte ich durch die Nichterwähnung des Autors im Tweet Ihrer Meinung nach die Netiquette?
Hallo Andreas,
wenn ich es richtig verstehe, machen Sie nichts anderes als einen Artikel bzw. deren Links twittern. Warum sollte es dem Autor unrecht sein? Ich bin als Autor generell darüber froh, wenn andere meine Inhalte teilen. Die Nichterwähnung des Autors spielt dabei keine Rolle. Es kann sicherlich vorkommen, dass sich mal jemand beschwert, aber ein Anrecht hat man nicht und ich sehe darin auch keine imaginäre Regel.
Im Prinzip ist es ja umgekehrt. Ich muss ja (wenn auch in Grenzen) den „Verteilern“ froh sein, dass sich mich in ihren Verteiler aufnehmen und ihrer Leserschaft vorstellen. Sollte der Autor irgendwelche Ansprüche stellen, ist eher zu überlegen, ob man sich nicht distanziert. Das „Abfangen“ solcher Tweets ist, wie oben geschildert, recht simpel – wer sein Monitoring nicht im Griff hat, kann ja nicht das Web dafür verantwortlich machen.
Es ist sicherlich „schön“, wenn der Autor evtl. genannt wird, aber manchmal passt es auch nicht (von der Länge). Machen Sie sich keine Sorgen, wem geholfen wird und dann noch Ansprüche stellt – ich denke es ist klar, was ich sagen möchte.
Daher machen Sie sich keine Sorgen: Paßt schon.
Viele Grüße
Kai Thrun
Also die Twitter-Suche finde ich persönlich total schwach. Gerade wenn es um Spracheinschränkung und Nutzereinschränkung geht kann man auch gleich aufhören die Suche zu verwenden. Da würde ich dann lieber Dienste wie 48ers oder kurrently verwenden, wo mir auch noch ein paar andere Kanäle mit in den Stream geliefert werden. Ober wenn es um Erwähnungen geht reicht ja auch noch Tweetdeck.