Die meistens sollten es inzwischen gesehen haben, dass ich am Mittwoch meinen Accountnamen bei Twitter geändert habe. Dies hat verschiedene Gründe, die recht simpel und recht komplex in Worte zu fassen sind. Die Kommentare von Klarnamen-Zwang bis new Branding Strategy war so einiges dabei. Zeit ein wenig Stellung zu beziehen. Es ist allerdings banaler als gedacht.
Natürlich bin ich nicht der Erste, der diesen Schritt geht. Ich bin mir aber sicher, dass jeder seine eigenen wenn auch ähnliche Gründe hat.
Der Gedanke kam mir vor etwa 4 Wochen. Seitdem dachte ich darüber nach, welche Vorteile und welche Nachteile ein Namenswechsel mit sich ziehen würde. Ich suchte nach Zustimmung aber auch Gegenargumenten. Ich versuchte mir ein Bild aus möglichst vielen Perspektiven zu machen. Nach etwa einem dutzend Gesprächen ohne ein klares Ergebnis zu erreichen, habe ich den Gedanken gehren lassen. Löse dich von dem Problem um näher an der Lösung zu sein, habe ich mal in einem Buch gelesen.
Der Gedanke ließ mich nicht mehr los, also tat ich es. Es ist mir wichtiger zu sagen, „ich habe es probiert, es war falsch“ – denn zu sagen „keine Ahnung, ich habe mich nie getraut“.
Die Kernproblematik mit der ich mich beschäftigt habe ist vor allem die Positionierung. In einem Gespräch warum ich eine Arbeit verrichten sollte wurde mir geantwortet „Na Du bist halt der Webarchitekt“. Ich fragte mich, was heißt das eigentlich? Was steckt hinter dem Namen? Ist es eine Marke? Ab wann ist man eine Marke? Was macht diesen Namen aus? Wofür steht er? Wo will er hin? Welche Assoziationen werden damit gebunden? Welche Wirkung hat es auf neue Follower? Welche Bedeutung hat es auf mich?
Um das Thema Personal Branding nicht vom Tisch zu schieben. Es ist in Zukunft einfacher mich „auszubreiten“. Die Verbindung zwischen dem Klarnamen und dem Accountnamen war und ist nicht immer gegeben. Ich empfinde das inzwischen als Nachteil.
Dies gilt aber nur für mich. Denn nur ich nutze meine Accounts für mich, so wie ich es am besten halte. Jemand anders nutzt Twitter nur aus Spaß oder nur auf der Arbeit, nur für ein bestimmtes Thema. Dies bedeutet, dass all meine Beweggründe nicht auf jemand anderes zutreffend sind.
Ich vermute mal, dass sich auch gar nicht so viel ändern wird. Weder für mich noch für euch. Zumindest hat es sich in den ersten Tagen nicht. Sicherlich war es anfangs ungewohnt eine andere Buchstabenkombination in den Mentions zu sehen, daran gewöhnt man sich aber recht schnell. Ich denke, der Vorteil für neue Leser ist, dass die Erwartungshaltung sich ändert. Wenn ich einem Account über Musik, Kochrezepte oder Fotographie folge, dann erwarte ich auch überwiegend diese Inhalte. Ich erwarte weniger subjektives, Musikvideos, sinnlose Tweets, Disney-Content und 1-2 brauchbare Sachen am Tag in einer bunten Salatschüssel.
Ich möchte nicht von Authentizität sprechen und Transparenz – mein bürgerlicher Name steht seit eh und je im Profil. Der Blog wird allerdings nicht umbenannt, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht auch nie – ich weiß es nicht, in Moment sehe ich jedenfalls keinen Anlass. Wenn ich aber doch noch irgendwann ein Projekt namens „do epic shit“ starten sollte, dann … kann das dieser @KaiThrun machen 😉
Siehste, juckt keinen.
Gedanken macht man sich trotzdem, weißt doch wie es ist 😉
Find ich gut.
Kann ich ganz gut verstehen, da ich über dieses Thema auch schon mal nachgedacht habe. Ich bin zwar immer ein Teil meiner Firma (essbare Worte) aber eigentlich bin ich doch immer als Mensch (Constanze Riedel) unterwegs.
Ich find es gut, dass du es getan hast, weil DU es wolltest! … für mich warst du vorher auch Kai. 😉
Mir ist es auch erst heute aufgefallen und Hauptsache ist, dass ich Dich immer finde 🙂