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Wer Content-Marketing betreibt, kann von JP Performance lernen

Wenn ich auf Veranstaltungen oder in Q&A-Sessions frage, ob jemand JP Performance kennt, schaue ich in fragende Gesichter. Vollkommen zurecht. Es ist heute kein Problem mehr, eine Million Abonennten / Follower / Anhänger / Fans zu haben, ohne das man diese Person oder Firma kennt.

Die JP Performance (GmbH) ist eine Fahrzeugveredelungsfirma aus Dortmund, die auf YouTube täglich um 11:30 Uhr ein neues Video veröffentlicht. Soweit, so unspektakulär. Wer mich länger verfolgt, weiß, dass Autos eine große Liebe für mich sind. Als jemand der selbst bei einem Fahrzeugveredler (aka Tuner) gearbeitet hat, freue ich mich natürlich, wenn ich schöne (subjektiv) Autos betrachten kann.

Ich bin inzwischen selbst treuer Zuschauer und die JP Army zählen gute 155.000 Leute in ihrer Facebook-Gruppe. Wenn man sich den Werdegang seit 2012 anschaut: Wahnsinn. Ein großer Treiber des Unternehmens ist Youtube, wo JP Performance aktuell 1,83 Millionen Abos ausweist.

Es geht um die Liebe zum Automobil

Bevor Du jetzt aber den kompletten Kanal anschaust, wo es um Gewindefahrwerke, 200 Zeller und dem richtigen Klang eines Automobils geht, lege ich dir einige Videos an die Hand. Alle Videos des Channels sind informativ, unterhaltend und authentisch (also im Sinne des Wortes und nicht des Marketing-Bullshits). Ich vermute, JP kann ohnehin nicht anders und über die Jahre macht es auch keinen Sinn, sich vor der Kamera zu verstellen.

Anlass für diesen Artikel ist das heutige Video. Ich möchte gar nicht spoilern, denn erstmal ist es ein normales JPP-Video. Es geht, um einen Opel Insignia GSI. Das Tuning des Wagens ist beendet und es wird ein Resümee des Projektes gezogen sowie eine Überraschung wird angekündigt. Der Rest ist „Geschichte“. Prädikat: Sehenswert.

Was auf den ersten Blick nett rüberkommt, ist eine Unternehmens-DNA, die nach außen getragen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass es von JP ein Video gibt, die es vermutlich in vielen anderen Firmen nicht gegeben hätte, weil das Durchdrücken eigener Botschaften Vorrang hat. So finden sich bei JP Performance immer wieder Videos, die das große Herz des Firmengründers zeigen, wie z.B. die Stammkundin Marie (811.000 Aufrufe).

Mitarbeiter fragen ihren Chef
Legendär sicherlich auch der Blick auf Tuner

Kein Verkauf der Community

Selbst eine schnöde Mitarbeitervorstellung kommt auf über 900.000 Aufrufe, was weniger an den Mitarbeitern liegt (Sorry Jungs!). Es ist das Interesse an der Firma, den Leuten und der permanenten Mitnahme des Publikums. Es gibt eine Sache, die mich zu der Überschrift gebracht hat und die kommt natürlich fast zum Schluss: JP Performance macht keinen Sellout an seiner Community.

Es wird Merch angeboten, es werden eigene Produkte/Vertriebsprodukte wie Rotiform-Felgen (JP Performance ist Generalvertriebler der Felgen) in den Videos verwendet. Aber alles ist ein Angebot und nichts ist ein Muss. Vielleicht entsinnen sich Marketeers an ein Buch eines gewissen Gary Vaynerchuck, wo genau dieses Verhalten behandelt wird.

Es ist nicht schwierig, sich an die Grundregeln beim Aufbau einer Community zu halten:

  1. Sei kein Arsch
  2. Verarsch deine Community nicht

Dennoch werden die Regeln häufig gebrochen, um einen Quick Win zu erzeugen oder Abverkäufe durchzudrücken, um sich hinterher zu wundern, wieso billige Vertriebsmanöver keine Branding-Effekte haben und eher das Gegenteil bewirken. Dies ist ein großer Unterschied zwischen JP Performance und vielen anderen Videos, die tagtäglich angespült werden.

Wer mehr über JP Performance verstehen möchte, dem empfehle ich die Selbstreflexion eines Herrn Kubik (siehe unten, Video startet an der Stelle). Seines Zeichens Prokurist bei JPP und trifft den Nagel auf den Kopf, wieso das Unternehmen aktuell sehr gut funktioniert und zurecht von der Community gefeiert wird. Viel mehr gibt es da aus meiner Sicht auch nicht zusagen, wo alles gesagt ist, gibt’s eben nicht mehr zum Hinzufügen. As simple as that.

Danke für’s Mitnehmen Jungs und viel Erfolg weiterhin!

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