Jeder kennt sie, Designer mögen sie. Viele schmunzeln über sie. Ich rede von 404-Seiten. Meist ist es die Seite im Verborgenen, wo sich Designer mal so richtig austoben dürfen. Witz, Charme, Comics, kesse Sprüche – es ist wesentlich mehr erlaubt als man es sonst auf der eigentlichen Seite. Es gibt Tonnen von Listen von „schönen“ File not found Seiten.
Was mich immer wieder stört, dass die Binsenweisheit jedes Marketing-Fachkompetenz-Menschen nicht beachtet wird. Es entzieht sich auch meinem Verständnis, warum diese Tatsache so ist. Was ich meine? Ich versuche, anhand meiner Lösung für die Agentur, es euch etwas näher zu bringen.
„Hole den Kunden dort ab, wo er sich befindet (und nimm Ihn an die Hand)“
Der Kunde ist in dem Fall der Besucher der Webseite. Aber wer nimmt ihn an die Hand? Die wenigstens. „Oh wir haben da aber ein super Bildchen“. Ja… toll aussehen tut das tatsächlich und witzig ist es obendrein, aber bringen tut es dem Besucher nichts. Große Unternehmen gehen da weiter, jene sind meist mehrfach witzig und bieten evtl. sogar noch eine Suche an.
Das Problem an der Suche? Eigentlich keins. Ich bitte den User, nachdem er eine Bruchlandung gemacht hat, sich eigenständig um das Problem zu kümmern. Er darf nun fröhlich in der Suche rumstochern, um gegebenenfalls wieder auf den rechten Pfad zu kommen. Wirklich komfortabel ist diese Position nicht wirklich, oder? Man kann ihm auch Alternativen aufzeigen, was auch viele tun. Zum Beispiel wie im folgenden Bild zu sehen.
Letztlich vermisse ich aber bei so vielen tollen und wirklich tollen, teilweise genialen 404-Seiten eine ganz einfach Sache. Ein Formular. In jeder Berufssparte, wenn der Kunde ein Produkt ruiniert oder einen Schaden zu vermelden hat, ist die erste Frage: „Wie haben Sie das denn geschafft? Wie ist dies oder jenes passiert?“ Nur im Web irgendwie nicht. Zumindest ist es eher die Ausnahme als die Regel. Dabei ist die Lösung recht banal.
Was wollten Sie tun? Name, Kontaktmail und eine Nachricht. Der Besucher bekommt nicht nur das Gefühl mit seinem Problem nicht allein dazustehen. Man ermöglicht sich auch die Chance, einen Prozessfehler zu rekonstruieren. Darüber wird sich die Entwicklungsabteilung freuen.
Und wie holt Ihr euren gestrandeten Kunden ab? Oder habt ihr ein Supersystem, wo keine 404 Aufrufe vorkommen? 😉
Naja, ne Sitemap ist das Mindeste, oder?
Liegt evtl. daran, dass eine 404 Seite, einfach nur bedeutet, dass die angeforderte Ressource nicht vorhanden ist. Ein Kontaktformular ist hier unnötig, denn anhand der URL erkennt der Betreiber, was der Benutzer aufrufen wollte (und wer das nicht loggt, sollte evtl. Schreiner werden).
Anders sieht das zum Beispiel bei 5xx-Fehlern aus: Hier macht es durchaus Sinn, über den eigentlichen Stack-Trace hinaus noch vom Besucher Informationen einzuholen, was er machen wollte. Aber wie gesagt, dass ist keine 404-Seite mehr.
(Und ja, ich bin mir bewusst, dass selbst viele Entwickler einfach bei jedem wie auch immer gearteten Fehler einen 404 rausschicken!)
Nun, du wirst selbst bestens wissen, dass Theorie und Praxis weit auseinander liegen. Sicherlich hat Du recht mit den Logs. Das ändert aber ja nun nichts an der Tatsache, dass der Besucher vor dem Monitor sitzt und im besten Fall den Sohn anruft um ihm zu sagen „ich habe das Internet kaputt gemacht“.
Ob nun 404 oder 5xx – es ändert ja nun nichts an der Tatsache, dass es eine gewisse Frage des Services, den User dort abzufangen, wo er ein Problem hat. Und ich sehe da ein einmal einfaches Formular in keinem Verhältnis es nicht zu tun. Ich mache ja sonst auch alles damit er sich „wohl“ fühlt.
(ich weiß deine Kompetenz durchaus zu schätzen)
Ein Anreiz mehr, endlich einmal das Formular-Plugin bei mir einzubauen ;-). Im Ernst, ich finde ein Kontaktformular auf einem 404er durchaus sinnvoll. Klar kann und sollten gerade bei einer Business-Website solche Fehler mitgeloggt werden. Nur dem einzelnen, der den Fehler präsentiert bekommt ist damit auch nicht geholfen – dann lieber die Möglichkeit bieten direkt Kontakt aufzunehmen, bevor der nächste Klick den Browser schließt.
Ich finde es grundsätzlich eine gute Idee mit dem Kontaktformular, nur stellt sich mir die Frage, wie viele Benutzer es an dieser Stelle wirklich ausfüllen möchten – und gerade die, die es tun würden, wissen meistens selbst nicht, was gerade passiert ist…
Da finde ich eine Übersicht der wichtigsten Links hilfreicher, damit der Kunde vielleicht doch noch bei der richtigen Seite landet.
Natürlich könnte man auch beides auf eine Seite packen 🙂
Ich wollte schon sagen, was hindert dich denn daran die Dinge miteinander zu kombinieren? Ich sehe ein Formular nicht als Allheilmittel. Außerdem macht ein solches Formular jetzt auch nicht wirklich Arbeit. Desweiteren muss man sehen, wo man sich befindet und wie viele Zugriffe meine Webseite am Tage zu verbuchen hat. Zum Beispiel sehe ich den Einsatzbereich in einem Shop als absolutes Pflichtprogramm. In einem Blog für diskussionswürdig.
Letztlich ist es mir aufgefallen, dass irgendwie niemand sich einem Formular bedient. Dabei ist es „mal eben“ gemacht – braucht ja i.d.R. auch nie mehr angefasst werden. Was man hat, dass hat man 😉
Ich bin ganz fies und habe überall im 404 Falle einen header-location zur Startseite. Mag 404 Seiten nicht, da sie entweder aus falschen Verlinkungen stammen (selbst schuld, wer copy/paste nicht beherrscht) oder in erster Linie von Bots (vielen bösen Bots) verursacht werden. Die würden auch nie ein Formular ausfüllen 😉
Ich würde behaupten, dass Problem ist recht einfach, dass viele diese Fehlerseiten kaum bis gar nicht beachten, dass Sie einfach keinen Mehrwert bringen und daraus kein Geld resultiert.
Wie du es bereits richtig dargelegt hast, gehört eine 404 Seite auch zu der Usability einer Webseite und sollte dem entsprechend angepasst sein. Selbst wenn lediglich ein „Back History“ integriert ist.