In den vergangen 4 Monaten habe ich mich mit dem eBay-Kollektionen beschäftigt. Ihr habt evtl. mitbekommen, dass eBay die vermutlich größte Blogger-Aktion bisher auf die Beine gestellt hat. Ich war ein Teil davon und finde in diesem Beitrag mein Resümee über eBay Kollektionen.
Im Grunde kann ich den eBay Kollektionen nach wie vor etwas abgewinnen. Mir sind im Laufe der Zeit einige Dinge aufgefallen. Meine Kollektionen passen zwar thematisch zu mir, aber man merkt schnell, wo man den richtigen oder den falschen Ansatz gefahren hat. Die Pflege hingegen geht inzwischen gut von der Hand. Es kann dennoch nervtötend sein, regelmäßig verkaufte Artikel bzw. alternative Artikel in den Kollektionen zu platzieren.
Unter den jetzigen Umständen sehe ich nur für Powerseller einen Anreiz: Mehr Umsatz. Der Rest geht leer aus. Zusätzliche Besucher für die eigene Seite werden dadurch nicht generiert. Das derzeitige Konzept lässt es vermissen, eine neue Gewohnheit zu stärken.
Gewohnheiten ändern sich nicht in Wochen
Ein entscheidender Faktor für den Status quo der eBay Kollektionen dürfte die Gewohnheit sein. eBay ist nicht für das Störbern im Netz bekannt, auch wenn uns die Werbung so suggerieren möchte. Ich tue dies 2-3x im Jahr, in der Regel suche ich allerdings ein bestimmtes Produkt. Ich würde sogar behaupten, dass die meisten eBay-Besucher ein nur gezieltes Produkt suchen – und die Auktionen sind gefühlt seit Jahren kein Reiz mehr. Ich persönliche habe zumindest keine Lust, mit dem Verkäufer darüber zu diskutieren, wieso er sein Angebot für 4,50€ nicht aussenden möchte.
keine Anreize für normale Nutzer
Die eBay Kollektionen dienen in Moment leider nur Powersellern. Ich wüsste zumindest nicht, wieso ich sie euch jetzt ans Herz legen sollte, wenn ihr nicht schon bei eBay verkauft. Die Frage, wieso ihr als Nutzer Inhalte generieren bzw. kuratieren solltet, steht nun mal immer im Zentrum. Was ist euer persönlicher Vorteil davon? Ich könnte nicht mal sagen, dass es fördernd für die Reputation wäre. Es werden keine Umsätze generiert und neue Besucher auf eure Seite wird es ebenfalls nicht geben.
Fehlendes Vertriebsmodell für Kuratoren
Das fehlende Vertriebsmodell macht die Argumentation nicht einfacher. Wieso sollte ich also von Amazon abrücken? Das System ist für mich ziemlich bequem, da der Link keine Halbwertzeit hat. Wenn sich jemand die Mühe macht und eBay Kollektionen erstellt, verdienen maximal die »Auktionsersteller« (in der Regel Sofort-Kaufen Artikel) evtl. durch gesteigerten Umsatz. Das ist zu wenig.
keine Kennzahlen für Kuratoren
Wenn wir den ganzen Mitverdienen-Aspekt zur Seite schieben, man auch keinen Traffic für seine Seite benötigt, dann könnte ich nicht mal sagen, ob meine Kollektionen erfolgreich waren. Also im Prinzip kann ich das schon sagen, denn sie waren alles andere als erfolgreich. Ich habe auf einer Kollektion 16 Follower und hatte insgesamt etwa 4600 Besucher auf meinem Profil. Ich kann jetzt nicht sagen, wie viele Produkte darüber verkauft wurden, wie schnell diese verkauft worden, oder welchen Umsatz ich damit generiert habe. Ich habe nur ein Gefühl dafür bekommen, dass in einigen Kollektionen bestimmte Artikel immer und wieder hinzugefügt werden mussten. Jeder, mit kaufmännischem Hintergrund wird wissen, dass das ein normaler Vorgang der Lagerverwaltung ist (Schnelldreher).
Fazit
Die eBay Kollektionen könnten Potenzial beweisen, jedoch müssen Anreize geschaffen werden. Wieso sollte ich die Kollektion in die Sitebar einfügen oder eine Extra-Seite anlegen, wenn ich daran nicht partizipiere? Eine weitere Chance besteht daran, den durchschnittlichen Nutzer zur Kuration zu bewegen. Wieso sollte dieser aber »Markenbotschafter« werden, um seine Kollektionen zu bewerben? Welchen Vorteil erarbeite ich mir, wenn ich eine erfolgreiche eBay Kollektion führe? Was ist mein Nutzen aus dieser Arbeit? In Moment fühlt es sich wenig so an, wie reich sein bei Monopoly – allerdings ohne dabei vor seinen Freunden anzugeben.
Liebes eBay-Team, die Kooperation mit Euch war wirklich vorbildlich und hat mir viel Spaß gemacht. Die Kollektionen lassen sich inzwischen einfacher neu befüllen, wenn man den Dreh raushat. Aber damit der Funke überspringt, muss an den oben genannten Punkten schleunigst nachgebessert werden.
„Fehlendes Vertriebsmodell für Kuratoren“ zu dem Part: Hast du bedacht, dass eBay ein Affiliate-Programm hat?
Jaein – ich habe es nicht berücksichtigt, weil ich meine Fragestellung dahingehend ist, was passiert, wenn der „Besucher“ aus meiner Kollektion heraus kauft (kommt von der eBay-Seite). Den Sprung über den Affiliate-Link hätte ich aber erwähnen können, da stimme ich dir zu – bleibt die Frage, ob sich die auf Kollektionen anwenden lassen (für jedes Produkt brauche ich die Kollektion dann nicht).
Danke für die Ergänzung, Gilly
Als Shop-Betreiber bzw. Verkäufer auf ebay haben sie einen ganz klaren Vorteil:
Sie ranken verdammt gut in Google.
Und es gilt die alte Weisheit: Wähle den Titel und die Beschreibung mit bedacht…
Guter Aspekt, Uwe.