helddersteine

LEGO demonstriert eindrucksvoll PR-GAU

Es gibt so Branchennews, da frage ich mich: Auf welchem Baum hat irgendein Boomer sich das letzte Jahrzehnt versteckt. In dem aktuellen Fall kommt der Boomer aus der Ecke von LEGO, die ihren vermutlich größten Influencer im deutschsprachigen Raum (mal wieder) mit einer Abmahnung aufgesucht haben.

LEGO legt in dem Schreiben nahe, dass LEGO kein Gattungsbegriff für Klemmbausteine ist. Wenn ihr nach einigen Minuten aus dem Lachen herausgekommen seid, lest weiter. LEGO möchte es verhindern, dass LEGO zum Gattungsbegriff wird. Ironischerweise hat LEGO den Held der Steine bereits vor 2 Jahren abgemahnt, da seine Klemmbausteine 4 Noppen hatten. Da darf man sich aus Kommunikationssicht schon mal fragen, wie bescheuert man bei LEGO eigentlich ist?

Neben dem Kommunikationsbingo den LEGO an der Stelle veranstaltet, der sich verhält, wie Bullshitting aus 2010, wo ein Rechtsanwalt die erste Abmahnung verschickt. LEGO legt sich allerdings richtig ins Zeug, denn nicht nur, dass sie den größten Klemmbaustein-Youtuber angreifen, der sich regelmäßig in den Trendings wiederfindet. Nein, nein – sie machen gleichzeitig das Fass auf, dass irgendwer auf die Idee kommen könnte, zu prüfen, ob LEGO ein Gattungsbegriff wäre. Christian Solmecke erklärt auf seinem Kanal diesen Vorgang sehr gut und sehenswert.

LEGO nimmt an der Stelle die miese PR wohl in Kauf – was ein legitimer Vorgang ist. Der Punkt für mich, der bei der ganzen Sache kommunikativ übersehen wurde: die Verbindung der Community von Influencern. Die Gamer und Reaction-Streamer haben auf das Video reagiert, was noch ein paar Views dazu gibt.

Wir haben das Ursprungsvideo vom Held der Steine, womit LEGO hätte rechnen müssen und geht mit 1,9 Mio Views voraus. (Stand Sonntag 31.01.). Rechtsanwalt Christian Solmecke reagiert darauf, sowie eben einige YouTuber/Streamer.

Und das sind sicher nicht alle Reaktionen, sowie weitere in den kommenden Tagen folgen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Unge, unsympatischTV sich die Klicks entgehen lassen werden, sowie jene YouTuber, die ich in der Suche gerade nicht gefunden habe.

Wie dem auch sei, sicherlich gibt es eine Schnittmenge bei den Zuschauern, wie auch ich das Original sowie 2-3 Reactions gesehen habe. Kumuliert komme ich aktuell auf eine Reichweite von 3,5 Mio Views – das kann man sich durchaus mal auf der Zunge zergehen lassen. Dabei sind die Live-Zuschauer in den Streams noch nicht einberechnet, aber bei Monte dürften es 20-40.000 gewesen sein, bei PapaPlatte irgendwas um die 10.000 sowie Staiy z.B. auch häufig bei 5.000 Live-Zuschauern rangiert. Neben den Zahlen ist die Bindung zu den Streamern wichtig, denn wenn die nun zu 35.000 Leuten (überschlagen) sagen „LEGO ist scheiße“, möchte ich gerne die Suchanfragenveränderung auf Amazon sehen. Ich behaupte, das hat Gewicht.

Ich verstehe, dass LEGO und der Held der Steine seit der letzten Abmahnung 2019 Beef miteinander haben. Es ist mir auch bewusst, dass es zum Markenrecht dazu gehört, seine Marke zu verteidigen. Dazu gehören eben auch berechtigte Abmahnungen.

Wieso muss man das auf dem maximal dümmste Wege tun? Dafür gibt‘s von mir einen Slowclap Richtung Lego an der Stelle und für den Held der Steine einen Zuwachs von 79.000 Abos in der letzten Woche.

Nachtrag: Eine andere Sichtweise auf das Thema findet ihr im Übrigen bei Stonewars, die das Thema gut aufgedröselt haben. Danke für den Hinweis!

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