Nach einer kleinen Rundfrage Mitte der Woche scheint es so, als ob viele Listen bei Twitter nicht einsetzen. Vorweg: Das muss man auch nicht. Die einen sind zu faul, die anderen nutzen den falschen oder gar keinen Client und auf der Webseite ist es einfach zu versteckt. Es gibt einige Möglichkeit Listen einzusetzen. Manchmal bedarf es nur einem Anwendungsbeispiel, um das Potenzial eines Dienstes zu erkennen.
Es gibt viele Möglichkeiten Listen einzusetzen. Nicht jede macht für jeden Sinn oder man braucht oder will es einfach nicht.
Gruppen
Gruppierungen sind sicherlich eine davon. Ich kann Listen zu Veranstaltungen erstellen, was bei BarCamps ein beliebtes Mittel ist. Das ist jetzt weniger spannend, da Veranstaltungen nur punktuell auf einem Zeitstrahl sind. In der Vor- als auch Nachbereitung eines BarCamps kann sich dies aber jedoch schon Mal als sinnvoll ergeben.
Genauso kann man natürlich sich Listen nach Themen anlegen, wie z.B. Politik, Fach-Experten, regionale/lokale Tweeps oder oder oder. “Hey, schaut hier, das sind meine FFs”, laß man in den vergangenen Jahren immer wieder mal.
Folgen ohne zu folgen
Die beste Erfindung, seitdem es Twitterlisten gibt, ist das Folgen, ohne jemandem zu folgen. Ich liebe diese Funktion. Ich habe einige private Listen, wo ich Accounts einsortiere, nach völlig unterschiedlichen Kriterien. Nachrichten sind eine Liste, denn ich möchte mir nicht von den ganzen Newsportalen meine Timeline zuschütten lassen. Ich habe in der Spaltenanzeige dann auch “keine Angst”, ich hätte etwas verpasst. Es rauscht eben so durch.
Accounts zu folgen, ohne ihnen zu folgen, ist für mich allerdings das spannendere Thema. Früher habe ich mir Accounts meist eine Woche angeschaut und dann entschieden, ob ich bleibe oder gehe. Inzwischen habe ich einen Puffer. Bei Empfehlungen oder neuen Leuten schicke ich sie oftmals auf diese Liste. Ich kann dann in Ruhe lesen, was sie so schreiben, wie viel sie so schreiben und ob das in mein Beuteschema passt.
Umgekehrt geht dieser Weg allerdings auch. Ich bin vor kurzem einer Person gefolgt, weil ich die Empfehlung schon mehrfach erhalten habe. Leider habe ich wohl einen falschen Moment erwischt und eine gute Rutsche Tweets abgekommen, die mich nicht weiter interessierten. Da neue Tweeps noch keinen Vertrauensbonus haben – raus damit. Ich habe den Account auf meine “bin mir unsicher”-Liste gepackt. Inzwischen habe ich gesehen, dass es in der Tat nur eine Momentaufnahme gewesen ist und ich zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen bin.
Listen können also sehr gut als Zwischenstück benutzt werden. Als Puffer oder doppelten Boden – ich empfehle hierbei allerdings private Listen. Es macht einfach keinen Spaß mit anderen darüber sinnlos zu diskutieren, wieso sie nun auf einer Liste sind oder wieso nicht.
Gar nicht mal so uncool, die Idee…
Servus ad,
für mich inzwischen unglaublich komfortabel. Du kannst es ja auch kombinieren.
Viele haben auch Listen, wo sie die Leute sammeln, die sie auf jeden Fall lesen wollen. Ich muss aber gestehen, die Lösung war für mich nichts auf Dauer.
Danke für deinen Kommentar 🙂
Grüße Kai
So hab ich das vor einiger Zeit auch mal benutzt, war sehr praktisch. Das Problem das ich jetzt habe sind die offiziellen Twitter Apps, mit denen kann man sich zwar Listen angucken, aber man kann Leute nicht direkt in Listen stecken oder aus ihnen entfernen, aber das hab ich dir über Twitter ja schon geschrieben 😉
Ein weiterer Anwendungszweck, den ich wirklich nutze, ist die Priorisierung von wichtigen Personen. In der Masse gehen oft Leute unter, die selten twittern, einem aber wichtig sind. Daher habe ich eine Liste die ich mir mindestens jeden Abend angucke und somit sehe was ich wichtiges verpasst habe. Als ich noch Tweetdeck genutzt habe, habe ich das soweit getrieben, dass ich 4 Listen hatte und nach der Wichtigkeit sortiert von links nach rechts gelesen habe. Das ist aber ziemlich aufwändig zu verwalten und zu lesen.
In der Tat wäre mir dies zu aufwendig. Eine Liste mit „weniger“ Personen oder Accounts die ich auf jeden Fall lesen möchte, ist jetzt nicht so abwägig.
Im Prinzip mache ich es umgedreht. Meine Timeline möchte ich lesen, den Rest lagere ich aus.
Ich habe einfach Listen für verschiedene Gebiete und eine Liste die mir am wichtigsten ist, bin immer wieder am testen von Twitter Tools, gestern von MarketMeSuite ist nicht schlecht aber man kann die Listen nicht anordnen, vorne beim Twitter schon (Messages, Home, Mentions…) wieso weiss ich auch nicht!
——-Stooni
He He, nicht schlecht sowas. Danke für die Tipps
Hallo Kai, ich nutze die Listen schon lange auf alle hier beschriebenen Weisen, je nach Zielgruppe und Account den ich betreue. Was mir allerdings aufgefallen ist, dass ein Faktor, den Du hier nicht beschrieben hast, mit der schrittweisen Umstellung auf’s neue Twitter scheinbar weggefallen ist.
Die Listen sind nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar, seither gibt es quasi (a) kaum Neufollower auf bestehende Listen mehr (b) weniger manuelle Neulistungen (mal abgesehen von den automatische ‚formulists‘).
Liege ich richtig, wenn ich behaupte, dass Twitter/Listen in Zeiten von #Klout-Listen etwas für Insider bzw. im Auslauf befindlich ist?
Grüsse aus Wien
der MiSha
Hallo MiSha,
Listen allgemein werden eher dem fortgeschrittenen User vorbehalten sein. Das ist nicht nur bei Twitter so. Auch bei Facebook z.B. wurden Listen, bevor Google+ launchte auch selten beachtet.
Was die Sichtbarkeit betrifft, mag dies für User stimmen, die Twitter über die Webseite bedienen. Das werden vermutlich aber die wenigstens tun.
Ich sehe keinen Vergleich zwischen Twitter und Klout. Die Entstehung dieser Listen ist völlig unterschiedlich und haben unterschiedliche bis gar keine Aussagekraft. Im Auslauf befindet sich vermutlich alles, was man selbst nicht benutzt, bis jemand ein gutes Anwendungsbeispiel bringt. Der gewöhnliche Durchschnittsuser braucht allerdings keine Listen.
Viele Grüße
Kai
Obwohl schon Jahre alt, ab ich den Artikel eben erst gelesen – und werde mich gleich mal an die Optimierung meines privaten Accounts machen: da sind nämlch in der Tat viel u viele News-Dienste vereint, die mir das Twitterleben unübersichtlich machen.
Danke also – auch jetzt noch! 🙂