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Blogger Relation: 5 alltägliche Arten ein Anschreiben zu vergeigen

Das Thema bei Monitoringanbietern ist zur Zeit »Influencer«. Influencer Relation oder auch Blogger Relation ist der Versuch eine Brücke zwischen Marketing/PR und Internettypen zu bauen. Bei der Identifizierung dieser Personenkreise für ein Unternehmen gab es kürzlich eine Blogparade, die sich der Materie widmet.

Ich habe an der Blogparade nur sekundär teilgenommen, indem ich ein Zitat für einen Beitrag gab. Es fehlt dem Zitat ein weiterer Zusatz, der für mich aber nicht so wichtig ist. Es ist eigentlich eine Krux. Ich meine, als Blogger gibt man sich in der Öffentlichkeit bescheiden. Wenn Du darüber sprichst, dass Du eine gewisse Reputation genießt, dann kann dies schnell arrogant wirken. Das Problem ist allerdings, wenn du zu bescheiden bist und du dich selbst nicht Ernst nimmst: wie willst du eine Zusammenarbeit mit Firmen begründen? Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ein gesundes Selbstvertrauens kann nicht schaden, ohne dabei die Haftung zur Realität zu verlieren. Ich freue mich um jedes Engagement, was sich aufbietet.

Wie dem auch sei, wer nun in welcher Form Einfluss ausübt oder nicht, soll jeder für sich entscheiden. Spätestens seitdem irgendwo im Internet steht, dass es bei Bloggern günstig etwas zu holen gibt, schreiben Marketing und PR-Verantwortliche sie an. Ich erinnere mich noch gut an den ersten größeren Linkbait von 3D-Supply. Die Aktion war Backlink gegen Tshirt und wiederholte sich einige Male. Die Aktion war ein Erfolg. Heute hat sich das Blatt gewendet. Es reicht schon lange nicht mehr, einfach ein Produkt rauszuschicken (ausser bei reinen Produkttestblogs evtl). Beide Seiten sind professioneller geworden und es gibt bestimmte Eckdaten für eine Zusammenarbeit (die variable sind). Wer Starthilfe bei der Suche nach Influencern in Anspruch nehmen möchte, der darf sich gern beim Upload-Magazin einlesen.

Ich habe mal einen Blick in mein Postfach geworfen, um einige reale Beispiele zu zeigen, wie man recht schnell all seine Bemühungen einstampfen kann. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass Influencer / Blogger Relation sehr mühsame Handarbeit ist. Klingt blöd, ist aber so. Oder um es mit den Worten von @MikeSchnoor und @Nordbergh zu sagen: Blogger sind keine Redakteure außer es sind Redakteure.

Betreff Kooperation

Der Betreff Kooperation stinkt schon 50m gegen den Wind nach Schleichwerbung. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ist es eine Anfrage, die darauf abzielt, einen ungekennzeichneten Link abzufassen. Es folgen schwammigen Formulierungen, die von Mehrwert für die Leser handeln. Anstelle »Kooperation«, was so ziemlich alles sein kann, schreibe im Betreff, worum es geht. »Testgerät elektrischer Bananenschäler« ist aussagekräftiger als »Kooperation«.
Noch schöner als eine Kooperation ist eigentlich nur Folgendes:

blogger-relation-zusammenarbeit

Es mag egoistisch klingen, aber in der Regel profitiere ich immer von der Zusammenarbeit. Entweder ich bekomme dafür Geld oder habe einen immateriellen persönlichen Gegenwert. Hin und wieder tue ich sicher auch mal etwas »für den guten Zweck«, was bei gewinnorientieren Unternehmen aber sehr selten der Fall ist.

Der Backlink- oder Schleichwerbungs-Hoschi

Der Backlink-Hoschi ist ein Zeiträuber. Es klaut dir für seinen Mist die Zeit, um dir über 5 Mails hinweg irgendwie einen Backlink aus dem Kreuz zu leiern. Ich hasse sie. Wenn ich einen Moment Zeit habe, mache ich mir inzwischen ab und an das Vergnügen zu fragen, wie denn diese »Kooperation« gestaltet sein soll. In der Regel landen die Anfragen aber ungelesen in der Tonne.

Wenigstens ehrlich
Wenigstens ehrlich

Die richtige Anrede

Wie ich oben schrieb, ist diese Art von Marketing mühsame Handarbeit. Wer sich dieser Handarbeit zu schade ist, der versendet eben an alle dieselbe E-Mail. Das ist spart Zeit. Im Prinzip ist es ein Trugschluss, denn Blogger sind untereinander vernetzt. Ich schreibe es erneut auf, damit es auch der Letzte versteht: Blogger reden miteinander. Besonders schlaue Fälle landen auf Facebook oder Twitter, wo man fragt ob man von Max Muster-Email auch Post bekommen hat. Spätestens dann ist das Thema durch.

Die ersten 5 Google-Bilder bei Kai Thrun ist ein Herr mit Radio-Gesicht.
Die ersten 5 Google-Bilder bei Kai Thrun ist ein Herr mit Radio-Gesicht.

blogger-relations-anschreiben

(Ok ok, Internettrends Thrun ist schon ziemlich unterhaltsam) In dem Fall war wirklich es ein Systemfehler. Ich telefonierte am Abend mit dem Verantwortlichen, der machte einen Nachfass-Anruf.

Der Nachfass-Anruf

Es gibt vermutlich nichts, was mich mehr abtörnt. Irgendjemand kam auf die glorreiche Idee, es wäre sicher erfolgreich, wenn man Blogger anruft. Es wird häufig am selben Tag oder am folgenden Tag gefragt, ob man die E-Mail erhalten habe. Es gibt sicher den Fall, dass der Blogger an einer Zusammenarbeit interessiert ist und vergisst zu antworten. Dies ist allerdings die Ausnahme.

Keine Ahnung, was im Blog steht

Wenn an den Influencer ein Blog angeschlossen ist, was häufig der Fall, dann sollte man etwa das Themenspektrum abstecken können. Bei den meisten Blogs ist das relativ einfach, denn entweder findest du Hinweise in der Navigation oder die Kategorien sind irgendwo aufgelistet.

Gutes Anschreiben, auch wenn das Thema eben völlig am Blog vorbeigeht.
Gutes und einfaches Anschreiben, auch wenn das Thema eben völlig am Blog vorbeigeht.

Wie geht es besser?

Es gibt genügend Anleitungen, wie man die Sache angehen kann. Wenn du Blogger anschreibst, mach es dir einfach: Frag einfach, ob der / die BloggerIN am Thema Interesse hat. Eine kurze E-Mail wie im E-Zigaretten-Beispiel. Wenn kein Interesse besteht, kann er/sie dir sagen. Häufig kommt eine Begründung oder ein Alternativvorschlag. Dies sind wertvolle Informationen, die Du für weitere Versuche für dich nutzen kannst. Vielleicht kannst Du dem Blogger kein Geld anbieten aber Testprodukte – oder der Blogger möchte gar kein Geld, weil er z.B. mehr Potenzial in einem Gewinnspiel mit dem Testprodukt sieht. In jedem Fall ist Raum für eine vernünftige(!) Konversation vorhanden.

Es gibt nunmal keine Schablone, die man auflegen könnte. Blogs sind so individuell wie die Menschen, die sie schreiben. Finde dich damit ab.

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