Der Wettbewerb kann von Vodafone nur lernen

Es ist derzeit in aller Munde. Vodafone’s „Es ist deine Zeit“-Kampagne. Eine Kampagne, die gelinde gesagt, (mal wieder) Jahre zu spät kommt. Themen wie Zensursula, Erschwerungsgesetze und die angehende Rebellion der „Generation Upload“ haben die Netzgemeinschaft als solche auf den Plan gebracht. Mobile Internet setzt sich langsam aber sicher durch. Ob sich Vodafone damit einen wirklichen Gefallen getan hat, mag ich mal offen lassen.

Da regt sich die Netzgemeinde über Herrn Lobo auf. Ja meine Güte, er gilt nun mal als Trendsetter und hat die mediale Aufmerksamkeit für sich gewonnen. Es sei ihm doch gegönnt. Er ist von Beruf in der Werbung angesiedelt und wenn er damit auch noch Geld verdient… Die Strategie, Menschen aus der „Masse“ zu nehmen, ist keine Neue. Wer sich entsinnt, wird vermutlich der Name „DOVE“ in den Sinn kommen.

Vodafone geht sicherlich einen richtigen Schritt mit ihrer Kampagne. Aber neben der Konzeption steht auch die Umsetzung. Die Jungs, die quasi an der Front arbeiten, sollten – so die Theorie – die Klügsten im Boot sein. An diesem Punkt hat es Vodafone dann gestern in einem vorzüglichen Blogposting versenkt. Man stellt sich gegen 134.000 Leute in der Zielgruppe. Respekt. Thema verfehlt würde mein Deutsch-Lehrer unter den Aufsatz schreiben. Ja, natürlich – eigentlich war es gar nicht die Zielgruppe, aber wie sollte man auch sonst ein derartiges Fiasko nach Aussen argumentieren?

Die Krux ist nun mal, dass Vodafone sich scheinbar von Leuten beraten lässt, die nicht zur Zielgruppe gehören. Dabei könnte dies so einfach sein. Entweder fischt man sich Leute (Unbekannte) heraus (so wie es die Post z.B. im Jahr 2000 getan hat) oder man führt einen breiten Dialog. Diese Chance hat man vertan und spielt es damit runter, dass sie mit der Kampagne Aufmerksamkeit schaffen wollten und dies erfolgreich ist. Dafür kann der Konzern sich neben Zensursula und Gutenzwerg in die Synonyme der Netzgemeinde einreihen: Hier zu sehen.
Dabei gibt es bei dem Wettbewerb bereits interessante Mobile-Tarife. Zumindest halte ich, subjektiv, keine Grundgebühr, drei Monate Vertragslaufzeit, alle 4 Wochen kündbar und die buchbare (kleine) Inet-Flat für 10 Euro für betrachtungswürdig. Problem bei den Blauen ist allerdings, die Vermarktung des Produktes hat man irgendwie verkannt. Der USP als Airbag dargestellt. Additional Benefits gar nicht erst genannt. Nun ja – muss ja jeder selbst wissen, wofür er sein Geld ausgibt und wen er damit ansprechen möchte.

Wie man im Vodafail Vodafone-Blog sichtlich entnehmen kann, hat man nun einiges zu tun mit der kleinen Rebellion. Eine verzwickte Lage in die man sich gebracht hat. Der Wettbewerb braucht in Moment eigentlich nur die Finger still halten oder gemeinsam mit der Zielgruppe in das Segment „Inet-Junkies“ einsteigen. Besser wie in Moment könnten die Zeichen kaum stehen. Der Fokus ist derzeit auf Vodafone gerichtet und eines ist sicher: beim nächsten Fehltritt gibt’s die nächste Schelte, es wird regelrecht darauf gewartet. (und ich bin überzeugt, dass dieser Fehltritt kommen wird)

Ein ehemaliger Kollege murmelte immer: „Wenn das Schiff schon Titanic heißt, muss man ja nicht noch Hain Blöd ans Steuer lassen“ – in diesem Sinne, ein F-Blogger.

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