Wann auch immer ein Blogartikel veröffentlich wird, gibt es verschiedene Routinen, die ihr immer wieder durchlaufen solltet. Das kann man nicht immer einhalten, besonders wenn man einen „Newspost“ hat, wo Minuten darüber entscheiden, wer den Traffic bekommt.
Sollte diese Ausnahmesituation nicht bestehen, gibt es einige Punkte, die man vor dem Veröffentlichen beachten sollte. Es trägt einfach unheimlich zur Qualität des Textes bei und spart auch einiges an Nerven. Ich kenne das zu gut, wenn man noch 30 Minuten nach dem Veröffentlichen mit dem Verbessern von Flüchtigkeitsfehlern beschäftigt ist.
1. Hast Du Rechtschreibung und Grammatik geprüft?
Rechtschreibung als auch Grammatik sind wichtig. Häufige Rechtschreibfehler deuten darauf hin, dass ihr eure Texte schnell einpflegt. Das Problem dabei ist nicht ein Rechtschreibfehler (wirklich nicht), sondern dass bei häufigen Fehlern dem Leser eine geringe Wertschätzung suggeriert wird. Auf Dauer wird dieser euch den Rücken kehren.
Lautes Vorlesen des Textes schafft hier Abhilfe. Es ist müßig, aber tut es! Es erhöht auch die Textqualität, weil bei der Aussprache unrunde Satzteile bemerkbar werden.
2. Hast Du Deine Links geprüft?
Moderne Browser bringen eine Tücke mit sich: Es wird nicht immer das http:// mitkopiert. Das ist ein Fehler, der einem nicht sofort auffällt, daher solltet ihr beim lauten Vorlesen eures Textes gleichzeitig mit der Maus über die Links fahren. In der Statusleiste wird das Linkziel angezeigt.
Hast Du an die Crossverlinkung in bereits bestehende Artikel gedacht? Gibt es Artikel von anderen Bloggern, die Du evtl. verlinken könntest?
3. Richtige Bilder in angenehmer Dateigröße?
Ob die richtigen Bilder an der richtigen Position sind, sollte sich recht schnell feststellen lassen. Aber hat es auch die richtige Größe? Oder habt ihr ein 3MB Quell-JPG in euren Artikel eingebunden, was sich Zeile für Pixelzeile lädt? Plugins wie z.B. Optimus von Sergej Müller schaffen zwar gute Abhilfe, um die Dateigröße zu reduzieren, aber aus 3MB 300kb zu machen, wird selbst dann schwierig.
4. Haben Deine Bilder einen alternativen Text?
Der alternative Text (alt title) diente früher dazu, bei kaputten Bildern oder Textbrowsern anstelle eines Bildes etwas anzuzeigen. Er hilft aber nach wie vor dabei, wenn es um etwas mehr Suchmaschinenfreundlichkeit geht. Es ist kein Geheimnis mehr, dass semantische Datenangaben Pflicht sind. Daher sollte man bei seinen Bildern keine Ausnahme machen.
5. Wie sieht denn Dein Permalink aus?
Es gibt 2 Dinge, die man nicht versauen sollte: Die Überschrift und den Permalink. Der Permalink ist diese „selbstredende URL“ wie z.B. https://kaithrun.de/meinung/bloggerkodex-auf-der-anderen-seite-des-tisches/. Bei Permalinks gibt es 2 Fallen, die man irgendwie umschiffen sollte. Der Permalink wird beim ersten Ausfüllen der Überschrift erzeugt. Solltet Ihr die Überschrift ändern, werdet ihr also einen anderen Text in der URL haben. Abhilfe schafft hinterher nur eine Umleitung, wofür etwas an technischem Verständnis vorhanden sein muss. Wer nicht weiß, was er tut, sollte einen verhunzten Permalink nicht anfassen.
6. Und wie sieht Deine Überschrift aus?
Nachdem Du Deine Überschrift nachträglich geändert hast, hast Du auch an den Permalink gedacht. Prima. Ist Deine Überschrift frei von Tippfehlern? Es gibt ja nun wirklich nicht viel ärgerlicheres als beim automatisch ausgehenden Tweet zu bemerken, dass etwas in der Überschrift unrund ist.
7. Willst Du den Text wirklich so veröffentlichen?
Die abschließende Frage lautet immer: Soll der Text so raus? Soll der Text überhaupt raus? Wenn es ein Rant ist, ist es hilfreich, auf die eine oder andere Tonalität einen Blick zu werfen. Negative Beiträge bekommen zwar mehr Aufmerksamkeit, aber es ist auch die faulste Form davon. Gegen etwas zu sein, ist nicht die Kunst.
Vergiss nicht, wenn es raus ist, ist es raus. Es gibt kein zurück mehr, die Menschen interpretieren Deinen Text so, wie sie es wollen. Daher sollten Nuancen klar präzisiert sein, bevor das Thema in eine ganz falsche Richtung abdriftet.
Abschließend
Es gibt durchaus noch weitere Punkte, die man individuell zu prüfen hat. Ob die VG Wort-Marke drin ist, ob die automatischen Beiträge für die Netzwerke z.B. geplant worden sind.
Welche Punkte überprüft ihr in euren Blogs noch, bevor der Artikel online geht?
Besonders der Punkt mit den Permalinks ist kritisch. Das vergisst man relativ schnell 🙂
Das Schlimme ist ja der „Schaden“, der entsteht. Es nervt mich jedes Mal ungemein und der Aufwand es zu beheben, ist einfach zu groß
Danke für den praktischen Beitrag @Kai. Ich würde deine sieben Punkte sogar noch ein wenig ergänzen. So habe das Thema vor einiger Zeit einmal auf 10 Regeln heruntergebrochen (http://www.lesting.org/2011/04/17/10-regeln-fur-das-bloggen/).
Freu mich auf weitere spannende Beiträge von dir und vielen Dank für den VGWort-Plugin-Tipp!
Hallo Stefan,
sehr gern. Danke für deinen Link, ich bin gespannt, was ich mitnehmen kann.
Liebe Grüße,
Kai
Schön knackig zusammengefasst! Danke dafür!
Gern, Ben.
Ich merke, ich kann noch viel lernen.
Punkt 4: da habe ich mir nie Gedanken drum gemacht und immer außen vor gelassen. Das hat ab heute ein Ende.
Punkt 5: stimmt – sehr wichtig. Merke ich, seit ich bei WordPress bin (erst seit Anfang Januar). Vorher war das kein Thema für mich.
Also bleibe ich weiter am Ball und danke dir für die hilfreiche Zusammenfassung.
Wenn du sonst noch Fragen hast, schick sie mir einfach per Mail
Danke, Kai, das mache ich gfs sogar – ich bin kurz davor, doch vom „freien“ WP wegzugehen und mir eine Homepage zu erstellen. Dann kann ich auch mit Plug-ins was anfangen.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünscht Sabine aka @kurzundknapp
Liebe Kai Thrun,
sehr nützliche Checkliste, besonders der Tipp mit dem Permalink ist wichtig.
Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William Bormann 😉 Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch: „Einfach tun“!
Mir fehlen noch ein paar Punkte:
8. Ist das, was ich sage, richtig?
9. Ist das, was ich sage, inhaltlich relevant?
10. Bringt das, was ich sage, den Leuten etwas?
Hallo Thilo,
ich stimme Dir prinzipiell zu, jedoch mit einigen Ausnahmen. Ich denke, dass die Beurteilung gerade für unerfahrenere Blogger sehr schwer ist und man eher dazu verkrampft, etwas zu nicht zu schreiben, um später zu merken: Es hätte viele Menschen interessiert.
Die inhaltliche Relevanz sehe ich nur bei fachliche orientieren Blogs.
Wie eingangs erwähnt, in diesen Fällen stimme ich Dir aber zu. Danke für das erweitern der Liste!
Liebe Grüße,
Kai
Hallo Kai,
dass inhaltliche Relevanz nur bei Fachthemen wichtig ist, sehe ich anders. Sämtliche Publikumsmedien arbeiten nach dem Prinzip der Relevanz. Was ist wichtig? Das wird groß. Schreiben als Handwerk bedeutet, die Bedeutung der Dinge herauszustellen, und das muss man können.
Vermutlich ist die Annahme, nur Fachtexte müssten professionell sein, einer der Hauptgründe, warum so viele Blogbeiträge so irrelevant sind, so langweilig sind, so nichtssagende Überschriften haben (die die Sache an sich versuchen zu verdichten, aber keine Bedeutung transportieren) und weshalb so viele Blogs (im deutschsprachigen Raum) lediglich Hobbycharakter haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Blogger eine Menge zu sagen haben. Politisch, gesellschaftlich, kulturell. Aber wenn sie keinen Spürsinn für Relevanz und empfängerorientiertes Schreiben haben, wird die Wirkung gering sein. So wie das eben ist im deutschsprachigen Raum: Wir halten Schreiben für Selbstverwirklichung und gefallen uns darin, obwohl Schreiben einen Sinn hat, nämlich anderen etwas zu bringen oder zumindest mitzuteilen.
Damit sich der andere unseren Gedanken öffnet, bedarf es aber etwas mehr als schlicht hingeschriebener Gedanken. Sondern es zeigt sich, dass Schreiben eben Handwerk ist.
Beste Grüße / Thilo
Da kann ich nur mitgehen – Thilo. Ganz genau.
Gott sei Dank halte ich mich schon seit Jahren intuitiv an diese Regeln. Jetzt kleben sie als Checkliste am Rechner.
Hi Kai,
ich checke auch einige Punkte, bevor ein Artikel online gehen darf. Dazu zählen die Korrektur was die Rechtschreibung angeht, ob ich den Permalink richtig habe, ob ich welche Blogs richtig verlinkt habe, ob ich den Hinweis zu meinem neuen Shop im Artikel, am Ende des Artikels, gesetzt habe, ob mir der Artikel so gefällt und es für die Leser interessant sein könnte, ob ich ein Bildchen habe.
Ja, das wären so meine Punkte vor der Veröffentlichung.
Danke dir für den schönen Artikel :-).
Liest du deine Blogposts wirklich immer laut vor, bevor du sie veröffentlichst? Würde mich mal interessieren 😉
Wenn ich die Zeit dazu habe, mache ich es in der Tat. Es kommt häufig vor, dass ich dann noch Formulierungen ändere, weil es sich doof anhört
Danke für diesen super Artikel. Da ich jetzt selber einen Blog schreibe
waren die Hinweise sehr hilfreich…
ahhh Bildoptimierung ist bei mir noch ein Thema, vielen Dank für den Tipp. Da werd ich mich dieses Wochenende wohl mal dran setzten.
LG Heike
Liebe Heike,
sehr gern.
Kai
Hallo Kai,
je öfters ich Punkt 5 lese umso weniger verstehe ich es.
Wo ist das Eingabefeld „Überschrift“!
Wo/wie soll da ein Link gebildet werden?
Link wohin?
Der Permalink wird beim ersten Ausfüllen der Überschrift erzeugt?
Welche Überschrift?
Es hat bei mir noch nicht Klick gemacht … ich versteh es nicht…
Schöne Feiertage
Phaidros Krugmann