Man könnte meinen, wir sind in der Zeit zurückgereist. Seit Ende der letzten Woche sind Pokémon wieder ein Thema. Ein großes Thema, wenn es um aktuelle Entwicklungen geht. Pokémon Go wurde veröffentlicht und ist bereits jetzt ein Phänomen.
Das Internet ist ja immer für einige Überraschungen gut. Sei es ein 6 monate altes Video, was auf einmal durch die Decke geht oder eine Mutter, die sich über eine Chewbakka-Maske totlacht. Der neuste heiße Scheiß heißt: Pokémon Go.
Pokémon Go ist, überspitzt formuliert, die massentaugliche Version einem Augmented Reality Spiel namens Ingress. Ingress wurde 2012 von der Firma Niantic veröffentlich, die als ein internes Startup von Google 2010 entstanden. Niantic ist seit 2015 unabhängig, nachdem Google sich zu Alphabet umfirmierte. Über die Gründe der Abspaltung darf spekuliert werden.
Pokémon Go stürmt auf Platz 1
Ingress war vielleicht seiner Zeit etwas voraus. Es ist 4 Jahre später zwar immer noch etwas nerdig, aber der Einsatz von GPS und Augmented Reality ist nichts neues mehr. Wenn man nun diese Mischung aus Technologie und unfassbar erfolgreichem Nintendo-Franchise ins Jahr 2016 führt, spricht man einige Rekorde. Die Pokémon Go-App ist in 13 Stunden auf die Nummer 1 in den App-Stores gesprungen – in Australien, Neuseeland und den USA. Dies führte dazu, dass der weitere Rollout verzögert wird, da die Server überlastet sind bzw. waren. Es gibt aber auch schon in Deutschland die ersten Spieler, die es ggf. mit einem Workaround installiert bekommen haben.
Was ist Pokémon Go?
Pokémon Go ist eine interaktive Augmented Reality-Anwendung, die sich auf die reale Welt stützt. Anhand von GPS-Daten, wie man sie vom Navigationsgerät kennt, sind Pokémon auf der ganzen Welt verteilt. Diese Pokémon können nun von den Spielern (Pokémon-Trainern) eingefangen werden. Es gibt über 100 verschiedene Pokémon, die die Spieler (also Pokémon-Trainer) mit einem Pokéball einfangen können, um diese dann zu trainieren.
Pokéman Go ist
- für den Ingress-Spieler: Ingress mit Pokémon
- für den Geocacher: virtuelles Caching mit Pokémon
- für den Pokémon-Trainer: endlich in echter Umgebung trainieren
Der Spieler muss sich also auf machen, um wilde Pokémon in seiner Nachbarschaft bzw. Umgebung einzufangen. Das Smartphone soll dabei dann sich durch Vibration bemerkbar machen, wenn ein wildes Pokémon in der Nähe ist. Wem das noch nicht genug ist, der kann sich demnächst Pokémon Go Plus bestellen, den man mit dem Smartphone verbindet. Und ihr habt bisher eine Smartwatch für verrückt gehalten 😉
Wann Pokémon Go offiziell nach Deutschland kommt, ist noch unbekannt. Es erfreut sich aber auch hier schon zulande eine großen Beliebtheit, wie man in Köln feststellen konnte.
Ernsthaft. Hier steht 'n Pulk aus 15 Leuten, alle mit dem Handy in der Hand und reden über #PokemonGO
— Oğuz Yılmaz (@oguz) July 10, 2016
In Australien hingegen, ist man bereits am durchdrehen. Guy ‚Yug‘ Blomberg hat eine Facebook-Veranstaltung erstellt, um sich auf die Suche nach DEM Pokémon zu machen: Pikachu! Der #PokemonGoWalk war mit einigen tausend Teilnehmern ein echter Erfolg.
@YugSTAR Our #pokemongowalk in #sydney is getting impressive! #pokemongo pic.twitter.com/1mQq5Ceze4
— Rachel (@RachelMacey95) July 10, 2016
Und das muss man Pokémon Go wohl lassen. Das Spiel könnte Augmented Reality endlich in den Mainstream heben, wenn auch nicht gleich in Deutschland. Die Behörden in den USA haben es zumindest schon auf dem Schirm.
If your weekend includes looking for #Eevee on #PokemonGO, please do so safely. No Pokemoning from behind the wheel. pic.twitter.com/Kt9CmTOKiP
— Washington State DOT (@wsdot) July 8, 2016
Ich bin tatsächlich gespannt, was passiert, wenn das Spiel in den nächsten Wochen(?) nach Deutschland kommt. Es war eigentlich für Juli 2016 geplant. Man sollte nicht außer Betracht lassen, dass all die Pokémon-Trainer der 90er jetzt in einem Alter sind, wo sie sich ihr eigenes Smartphone leisten können. Unterwegs ist man vielleicht ohnehin schon, da kann man auch eben schnell ein Pokémon fangen.
Bis Pokémon Go offiziell nach Deutschland kommt, kannst du dir schon mal einen Akkupack bestellen und dein Datentarif überprüfen. Wer es gar nicht abwarten kann, findet auf eigenes Risiko durch Umwege im Netz zum Ziel.
Danke an Lars von AllAboutSamsung für die Screenshots!
Ist lustig, wie das vor allem auch die etwas älteren Generationen spielen und nicht nur diejenigen, die damals auch tatsächlich das original Pokemon auf dem Gameboy gezockt haben.