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100.000 Tweets später

Als ich im Juli 2008 mich bei Twitter anmeldete, hatte ich ein Jahr zuvor damit verbracht, einen gedanklichen Zugang zum Netzwerk zu erhalten. Mir wollte partout nicht einfallen, was ich mit dem Netzwerk anstellen sollte und worin der Sinn liegt, anderen mitzuteilen, was es zum Mittag gab.

Was in den letzten 9 Jahren folgte, ist nicht nur Geschichte, sondern eine Odyssee über die Hochs und Tiefs eines Netzwerkes. Twitter war zeitweise mein bestes Pferd im Stall. Ich habe Twitter sogar Google vorgezogen, wenn ich im Internet etwas gesucht habe. Im Zenit des Netzwerkes 2011/2012 konnte ich über Twitter schnellere und präzisere Antworten finden als es über den berühmten Suchschlitz der Fall gewesen ist.

Wenngleich Twitter schleichend an Relevanz verliert, habe ich dem Netzwerk viel zu verdanken. Ich durfte dort viele Menschen kennengelernt, mit denen ich teilweise nun seit Jahren Freundschaften führe. Gleichzeitig habe ich dank Twitter aber auch eine berufliche Kurve genommen, als ich 2009 meine Karriere als Web-Entwickler beendete. Mentoren wir Volker Remy (Gott hab ihn seelig) stärkten und schliffen meinen Blick für Marketing und Soziologie. Nicht zuletzt landete ich 2011 als Social Media Director bei GREY. Twitter sei dank. Im August 2011 sollte ich dann vom Pseudonym @derWebarchitekt auf @KaiThrun wechseln.

Der Kurznachrichtendienst hat mir aber nicht nur einige Jobs gebracht, sondern auch dafür gesorgt, dass mein erstes Summercamp von o2 Deutschland unterstützt wurde. Es war ein Tweet von @svhennig, der mich mit einer der damaligen Social Media-Akteure vernetzte. Zwei Telefonat später war klar, dass ich aus der Schnapsidee ein Barcamp auf dem Land zu veranstalten, nicht mehr herauskam. Was wirklich gut so gewesen ist.

Twitter hat mich aufs Reisen gebracht. Zugegeben ist Sven Hennig schuld, dass ich meine Vorliebe für die arabische Wüste entdeckte. Was mich inzwischen doch etwas mehr in ferne Länder getrieben hat und eine große Bereicherung in mein Leben brachte. Ich hoffe, ich darf noch viele solch unglaubliche Geschichten erleben wie in Paris.

Ganz wundervolle Geschichten aus aller Welt hervorgebracht, teile ich heute mit dem Gedanken an Twitter. Ich denke da gern an das Mädchen aus dem Gaza zurück, wenngleich der Anlass wirklich schrecklich ist. Oder die Urlaubsgestaltung 2013 in den Emiraten, wo ich einfach Locals nach Tipps fragen konnte. Oder als Rotation Curration der heiße Scheiß auf diesem Planeten gewesen ist.

Ja, Twitter und ich haben in den letzten Jahren einiges erlebt. Ich habe dort tolle Menschen kennenlernen dürfen und ich hoffe, das bleibt noch eine Weile so. Wer bei Twitter erst mal sein Netz gespannt hat, bleibt in der Regel auch dort. Es hat für Veranstaltungen und Ereignisse sicherlich noch seine Berechtigung, aber den Zenit inzwischen auch überschritten.

Ich weiß, dass einige Ex-Kollegen und Freunde einfach nur mitlesen, was ich für’n sinnfreien Quatsch absende. Einige Begleiter sind gegangen, wiederkommen oder unsere Netzwerke kreuzen sich in dem einen oder anderen Retweet. Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die mich auf dieser großen Reise begleiten.

Möge der Retweet mit euch sein.

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